Umfrage zu Friedhöfen: Überwiegend positive Beurteilungen

Veröffentlicht am 03.03.2006

Umfrage zu Friedhöfen: Überwiegend positive Beurteilungen

Umfrage zu Friedhöfen: Überwiegend positive Beurteilungen

060157L 2006-03-03

Vom 1. bis 28. September vergangenen Jahres hat die Hansestadt Lübeck in Zusammenarbeit mit der „Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement“ (KGSt) eine Befragung zu den städtischen Friedhöfen durchgeführt. Mit der Bürgerbefragung wollte der zuständige Bereich Stadtgrün und Friedhöfe ermitteln, welchen Eindruck die Friedhofsbesucherinnen und –besucher von den sechs städtischen Friedhöfen haben, was ihnen gefällt, aber auch, welche Wünsche und Bedürfnisse sie haben. Die Auswertung dieser Umfrage liegt nun vor: Die städtischen Friedhöfe wurden überwiegend positiv beurteilt.

Insgesamt nahmen 213 Friedhofsbesucherinnen und Friedhofsbesucher an der Umfrage teil, davon 82 über die Online-Befragung im Lübeck:Fenster – www.luebeck.de - und 131 über ausgelegte Fragebögen, die auf den Friedhöfen verteilt und bei den Stadtteilbüros ausgegeben wurden.

Auch wenn es sich nicht um eine repräsentative Umfrage im statistischen Sinne handelt, ist die Auswertung der Fragebögen dennoch sehr wertvoll für die städtischen Friedhöfe. „Denn in einer derartigen anonymen Umfrage wird erfahrungsgemäß mehr Kritik als Lob geäußert und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten ihre Antworten unbeeinflusst durch Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter der städtischen Friedhöfe und Gewerbetreibende wie Bestatter, Friedhofsgärtner und Steinmetzwerkstätten abgeben“, so der Bereich Stadtgrün und Friedhöfe.

Ein Fazit der Umfrage, die von der KGSt ausgewertet wurde, ist generell, dass die Leistungen der städtischen Friedhöfe überwiegend gut beurteilt werden. So wird der gärtnerische Zustand der Friedhöfe zu über drei Viertel positiv bewertet (51 Prozent „gut“ und 25 Prozent „sehr gut“). Auch die Sauberkeit erhält gute Noten: Ein Drittel der Befragten vergaben ein „sehr gut“, weitere 45 Prozent ein „gut“. Auch die Büroöffnungszeiten der Friedhöfe wurden zu mehr als 50 Prozent als dem Bedarf entsprechend bewertet („gut“: 44 Prozent; „sehr gut“: 8 Prozent). Nur 14 Prozent nannten sie schlecht (10 %) beziehungsweise ganz schlecht (4 %).

Auch bei den Antwortmöglichkeiten auf die Frage „Wenn Sie schon einmal Kontakt zu jemandem aus der Friedhofsverwaltung hatten, wie fühlten Sie sich betreut?“, gab es vorwiegend positive Beurteilungen: 22 Prozent fühlten sich durch das Personal der Verwaltung sehr gut, weitere 39 Prozent gut betreut. Die gleiche Frage, bezogen auf das Personal auf den städtischen Friedhöfen, erhielt ähnliche Wertungen: sehr gut fühlten sich 25 Prozent und gut 39 Prozent betreut.

Die Umfrage der KGSt, an der sich bundesweit zahlreiche Kommunen beteiligten, ermittelte auch, ob die Friedhöfe zur Erholung im Grünen besucht werden. Die Antwort fällt in Lübeck deutlich aus: Danach tragen die Friedhöfe zu einem wesentlichen Teil zur Naherholung für Erwachsene bei. 21 Prozent der Befragten antworteten bei dieser Frage mit „trifft völlig zu“, weitere 16 Prozent mit „trifft überwiegend zu“ und ein knappes Drittel (27 %) mit „teils/teils“.

Die Umfrage zeigte auch, dass das Lübecker Krematorium als wichtige Säule im Rahmen der Feuerbestattungen gesehen wird. So sagten 83 Prozent der Befragten bei der Frage, ob sie Wert darauf legen, dass der Bestatter die Einäscherung in Lübeck vornehmen lässt und keine weiten Wege mit dem Verstorbenen zurücklegt, „ja“. Somit lässt sich durch eine Einäscherung in der Nähe der Grabstätten der so genannte „Leichentourismus“ vermeiden, schlussfolgert der Bereich Stadtgrün und Friedhöfe.

Kritik wurde auch geäußert: Danach werden die Gebühren im Vergleich mit anderen Friedhöfen in Lübeck als zu hoch empfunden. Als „hoch“ wurde sie von 39 Prozent empfunden, „mittel“ kreuzten 23 Prozent an und „ganz hoch“ weitere sechs Prozent. Ein knappes Drittel (30 Prozent) machte zur Gebührenhöhe allerdings keine Angaben. Der Bereich Stadtgrün sagt zu diesem Punkt, dass sich das „nur durch Anpassung des so genannten „öffentlichen Anteils“ in der Kalkulation an die realen Verhältnisse ändern lässt.“

An der Friedhofsumfrage, für die die KGSt die bundesweite Auswertung im April dieses Jahres vorlegt, beteiligten sich in Lübeck vorwiegend ältere Bürgerinnen und Bürger: Ein knappes Drittel (28 Prozent) fällt in die Alterstufe der 50 bis unter 65-Jährigen und 37 Prozent in die Altersgruppe 65 Jahre und älter. Von den jüngeren (unter 30 Jahren) und ganz jungen (unter 18 Jahren) beteiligten sich nur etwa acht Prozent an der Umfrage. +++

Hintergrund zur KGSt (Selbstdarstellung): Die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) ist das von Städten, Gemeinden und Kreisen gemeinsam getragene Entwicklungszentrum des kommunalen Managements. Sie wurde 1949 in Köln gegründet.

Gemeinsam mit ihren und für ihre Mitglieder befasst sich die KGSt mit Führung, Steuerung und Organisation der Kommunalverwaltung. Sie wird finanziert aus den Beiträgen der Mitglieder und Erlösen für besondere Leistungen, zum Beispiel Seminare und Vergleichsringe. Das macht die KGSt unabhängig vom Staat und von politischen Organisationen.

Über 1600 Kommunalverwaltungen und Träger öffentlicher Aufgaben - darunter nahezu alle Städte über 25.000 Einwohner, einschließlich der drei Stadtstaaten, die meisten Landkreise und einige große österreichische Städte - arbeiten in der KGSt zusammen, um mit ihr die eigene Leistungsfähigkeit zu verbessern und so zur Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung beizutragen. +++