EU bewilligt 251 000 Euro für saubere Seen

Veröffentlicht am 03.03.2006

EU bewilligt 251 000 Euro für saubere Seen

EU bewilligt 251 000 Euro für saubere Seen

060161L 2006-03-03

Lübecks Umweltsenator Thorsten Geißler hat heute der Öffentlichkeit das EU-Projekt „Seen – Juwelen der Landschaft“ vorgestellt. Dafür hat der INTERREG III A-Lenkungsausschuss am Dienstag dieser Woche eine Förderung in Höhe von 251 000 Euro aus EU-Mitteln bewilligt. Projektpartner sind die Hansestadt Lübeck, Bereich Umweltschutz, und das dänische Storstrøms Amt. Ein in Dänemark entwickeltes, standardisiertes Monitoringverfahren für Standgewässer soll zur Zustandserhebung von ausgewählten Seen in Lübeck genutzt und modifiziert werden. In der Hansestadt Lübeck soll die Wasserqualität der Seen Krähen- und Mühlenteich sowie Blankensee verbessert werden, während die Dänen aufgrund ihrer bereits vorhandenen Kenntnisse einen See auf Lolland durch so genannte Nährstofffällung sanieren wollen.

Mit dem Projekt, das allein auf Lübecker Seite mit 155 000 Euro durch die EU unterstützt wird, sind mehrere Ziele verbunden. In Dänemark wird eine Seesanierung durchgeführt, um den Folgen jahrelanger Eutrophierung zu begegnen und um die Erkenntnisse praktisch umzusetzen, die während des Monitorings der vergangenen zwei Jahrzehnte gewonnen wurden. Für die Hansestadt Lübeck wiederum zahle sich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit dieses EU-Projektes aus, wie Senator Geißler betonte: Das in Dänemark seit 20 Jahren entwickelte Seeüberwachungsprogramm werde für die Beurteilung der Lübecker Seen übernommen und in der Weise angepasst, dass neue Erkenntnisse über deren Zustände bereits nach einem Jahr belastbare Rückschlüsse auf den Zustand des Gewässers und mögliche Gegenmaßnahmen erlaube. „Mit der Übernahme des dänischen Untersuchungsprogrammes können so Zeit und Kosten eingespart werden.“

Das Projekt „Seen – Juwelen der Landschaft sei zudem, so Geißler, „ein gutes Beispiel dafür, wie sich grenzüberschreitende Zusammenarbeit für Lübeck auszahlt. Zudem belegt es, dass wir auch beim Umweltschutz von der EU profitieren.“

Die Analyse der chemischen sowie sedimentologischen Parameter werden vom Labor der Entsorgungsbetriebe Lübeck durchgeführt, erläuterte Manfred Hellberg, Leiter des Bereichs Umweltschutz. Da bekannt sei, dass Seen im Sediment der nicht durchströmten Bereiche oft eine höhere stoffliche Belastung aufweisen als in den Strömungbereichen, soll durch Computersimulation ein Strömungsmodell entwickelt werden. Angewandt auf den Mühlen- und Krähenteich soll dabei die Frage geklärt werden, ob und wenn ja welche strömungslenkenden Maßnahmen dazu beitragen können, die Wasserqualität nachhaltig zu verbessern. „Das Fischstreben von 2001 zeigte, dass diese beiden Seen erhebliche Probleme hatten. Das soll zukünftig auf jeden Fall vermieden werden“, betonte Hellberg.

Beim Blankensee wiederum soll untersucht werden, welche Stoffe in dieses Gewässer fließen und durch welche Faktoren die Wasserqualität verbessert werden könnte. Durch das Monitoringverfahren lerne man den See viel besser kennen.

Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Projekt „Seen – Juwelen der Landschaft“, das bis Ende dieses Jahres läuft, sollen der Öffentlichkeit ab Sommer 2006 über eine Internetseite zugänglich gemacht werden.

Hintergrund zu INTERREG:

INTERREG ist die größte Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union. Sie soll dafür sorgen, dass nationale Grenzen kein Hindernis für eine ausgewogene Entwicklung und Integration des europäischen Raumes darstellen. INTERREG A fördert dabei die grenzüberschreitende Zusammenarbeit benachbarter Gebiete. Die Grenzregion Storstrøm / Ostholstein - Lübeck nimmt mit finanzieller Unterstützung durch die EU bereits seit 1991 an diesem Programm teil. Das jetzige INTERREG III A Programm hat eine Laufzeit von 2000 bis 2006. +++