Sparkasse stattet Schulen mit Geschichtsbüchern aus

Veröffentlicht am 16.02.2006

Sparkasse stattet Schulen mit Geschichtsbüchern aus

Sparkasse stattet Schulen mit Geschichtsbüchern aus

060118L 2006-02-16

Im Rahmen ihrer Schulservice-Aktivitäten fördern die schleswig-holsteinischen Sparkassen die Schulbuchausgabe des Buchprojektes „Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus“. Den ersten Klassensatz überreichte am Donnerstag, 16. Februar 2006, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse zu Lübeck, Wolfgang Pötschke, in der St. Jürgen-Realschule an Kultursenatorin Anette Borns und Schulleiter Ralf Lindenthal.

Die umfangreiche Unterstützung aus Mitteln des PS-Zweckertrages ermöglicht die kostenlose Ausstattung von bisher 350 Schulen in ganz Schleswig-Holstein, davon allein 23 Schulen in Lübeck, die jeweils einen Klassensatz (bis zu 30 Büchern) erhielten und ihn nun als Unterrichtsmittel nutzen können.

Am Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte (IZRG) ist der Versuch unternommen worden, den breiten, aber teilweise verstreut publizierten regionalen Forschungsertrag zum Thema „Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus“ in einem kurzen, übersichtlichen und strukturierten Band zusammenzutragen und für ein breites Publikum – Schülerinnen und Schüler, Studierende, Lehrkräfte sowie historisch Interessierte – anspruchsvoll darzustellen.

Unter dem Titel „Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus“ versuchen die Autoren Uwe Danker und Astrid Schwabe ein komplexes und über die engere „NS-Geschichte“ hinausgehendes Verhältnis anzudeuten: Gerade Vor- und Nachgeschichte des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein tragen spezifische, von anderen Regionen Deutschlands abweichende Züge und auch für die eigentliche Herrschaftsphase lassen sich Aspekte benennen, die eingehende regional-historische Analysen herausfordern, an denen seit Jahrzehnten gearbeitet wird.

Die Autoren haben sich an dem Ziel orientiert, ein Buch vorzulegen, das zugleich als Handbuch, Lehrbuch und Lesebuch genutzt werden kann:

  • Der fortlaufende, in acht Kapitel gegliederte „Basistext“ ist eine aufs Wesentliche reduzierte, sachliche, wissenschaftlich abgesicherte Überblickdarstellung mit Daten und Fakten sowie Deutungen und Interpretationen.
  • Durchgängig wird der aktuelle Forschungsstand präsentiert. Auf eine wissenschaftliche Verweisstruktur wurde der Lesbarkeit und Übersichtlichkeit wegen verzichtet. Gleichwohl werden die genutzte Literatur und die Zitate im Anhang nachgewiesen.
  • Gesonderte Texte erzählen in populärem Stil „Fallbeispiele“ und Biografien oder liefern exemplarische Quellen. Auf diese Weise bieten sie vertiefte Informationen, die isoliert und ohne systematische Erarbeitung lesbar sein sollen.
  • Die zahlreichen, oft großformatigen und nach didaktischen Kriterien ausgewählten Abbildungen stellen keine bloßen Illustrationen dar, sondern werden als Quellen verstanden und erschlossen.
  • In sehr kurzen lexikalischen Beiträgen werden notwendige Informationen eingegeben und zentrale Begriffe erläutert.
  • Prägnante „Zitate“ ergänzen den Basistext und bieten sich manchmal auch für Quellenarbeit an.
  • Ausschnitte aus belletristischen Werken sollen plastische Anmutungen vermitteln, die die historische Darstellung illustrieren oder vertiefen: zeitgenössische Beispiele sind als Quellen anzusehen, später verfasste Werke stehen in gewisser Weise in produktiver „Konkurrenz“ zu fachhistorischen Darstellungen.
  • In „Anmerkungen“ reflektieren, relativieren und diskutieren die Autoren ihre Texte, lassen sich „in die Karten gucken“, um zu zeigen, wie kontrovers, offen und hinterfragbar historische Erkenntnisse sind.
  • Für Orientierung, weitere Verweise und Vertiefungen steht ein umfänglicher „Apparat“ zur Verfügung (Sach-, Orts- und Personenregister; 500 Titel umfassende, hauptsächlich regionalhistorische Literaturauswahl; inhaltlich strukturierte, spezielle Literaturnachweise der genutzten Literatur; Abkürzungsverzeichnis). +++