Impfaktion gegen Hepatitis-B, Masern, Mumps und Röteln

Veröffentlicht am 05.11.1999

Impfaktion gegen Hepatitis-B, Masern, Mumps und Röteln


990844L 5. November 1999

Das Lübecker Gesundheitsamt startet am Montag, 8. November, eine weitere Impfaktion an allen Lübecker Schulen. Gegen Masern, Mumps und Röteln werden die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen geimpft, gegen die gefährliche Hepatitis-B Jugendliche der 6. und 8. Klassen. Das Gesundheitsamt hat entsprechende Informationen für die Eltern über die Schulen bereits verteilen lassen, so daß eingehende Informationen über die Impfungen und deren Wirkung Eltern und Schülern bekannt sein sollten. Die Impfaktion läuft bis Freitag, 19. November.

Hepatitis-B ist eine Leberentzündung, die die Leber dauerhaft schädigen und sogar zerstören kann. Krankheitsauslöser für Hepatitis-B ist ein Virus. Dieses ist vor allem im Blut Erkrankter enthalten sowie in der Samen- und Scheidenflüssigkeit, in kleineren Mengen auch im Speichel und in den Tränen. Dieses Virus ist hochansteckend! Es ist sogar ungefähr 100 mal ansteckender als das AIDS auslösende HI-Virus. Etwa 50 000 Menschen stecken sich in Deutschland jedes Jahr mit Hepatitis-B an, die meisten davon sind erst 15 bis 25 Jahre alt. Der sicherste Schutz gegen diese Erkrankung ist eine Impfung.

Masern, Mumps und Röteln werden zwar landläufig als Kinderkrankheiten bezeichnet, doch kann man sie auch als Erwachsener bekommen. Masern und Mumps können sogar so heftig verlaufen, daß beispielsweise das Gehirn für immer geschädigt bleibt oder man im schlimmsten Fall daran stirbt. Bei Frauen, die während der ersten Wochen einer Schwangerschaft an Röteln erkranken, besteht die Gefahr, das ungeborene Kind zu schädigen. Damit es dazu gar nicht erst kommt, sollten sich alle Mädchen und Jungen rechtzeitig zweimal impfen lassen.

Die Quote bei der zweiten Schutzimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln liegt derzeit in Deutschland bei bescheidenen 30 Prozent. Angestrebt werden sollte eine Quote von 95 Prozent, so Dr. Hartmut Stöven, Leiter des kinder- und jugendärztlichen Dienstes. “Es sind also noch große Anstrengungen zu unternehmen. Deshalb sind besonders die Eltern der Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen aufgefordert, ihre Kinder ein zweites Mal gegen Masern, Mumps und Röteln impfen zu lassen”, appelliert der Mediziner an das Verantwortungsbewußtsein und die Fürsorgepflicht der Erziehungsberechtigten.

Kinder, die aus irgendwelchen Gründen nicht an der Impfaktion in den Schulen teilnehmen können, haben dennoch die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Die Sprechstunden sind dienstags von 14.30 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 16 Uhr. Kostenlose Impfungen gegen Hepatitis-B sind zu den genannten Zeiten sowie freitags von 8.30 bis 9.30 Uhr möglich. Das Gesundheitsamt hat seinen Sitz in der Sophienstraße 2 - 8. Telefonisch ist es unter (0451) 122-53 39 zu erreichen. +++