Veröffentlicht am 10.09.1999

Öko-Schulprogramm entlastet Umwelt und Stadtkasse

Öko-Schulprogramm entlastet Umwelt und Stadtkasse

Das Mitte 1996 an allen Lübecker Schulen begonnene Öko-Schulprogramm führt zu einer deutlichen Umweltentlastung und spart darüber hinaus viel Geld. Zum zweiten Mal hat der Bereich Schule und Sport nun die Erfolge vorgelegt. So wurden in den Lübecker Schulen 1997 folgende Ergebnisse erreicht: Der Stromverbrauch sank um 11,1 Prozent, was einer Ersparnis von 176.680,64 Mark entspricht. Gleichzeitig wurden umgerechnet 305 Tonnen CO2 weniger in die Luft geblasen. Analog sieht es bei den Heizungen aus: Es wurde 11,5 Prozent Energie gespart, entsprechend 330.879,51 Mark und 1765 Tonnen CO2. Der Wasserkonsum ging um knapp ein Viertel zurück, 130.043,52 Mark wurden gespart. Insgesamt erbrachte das Öko-Schulprogramm 637.803,67 Mark und die Umwelt wurde mit 2 070 Tonnen CO2 weniger belastet.

Diese Ergebnisse wurden klimabereinigt. Das heißt, die unterschiedlichen Witterungen der betreffenden Basisjahre wurden bei der Berechnung des Energieverbrauches berücksichtigt und vom Bereich Hochbau überprüft.

Das Öko-Schulprogramm wird gemeinsam mit der kanadischen Firma EEC durchgeführt. Bereits im Jahr 1996 wurde Energie im Wert von 439.767 Mark eingespart. In beiden Jahren konnten somit über eine Million Mark an Strom, Gas und Wasser eingespart werden. Gemäß den von der Bürgerschaft beschlossenen vertraglichen Vereinbarungen werden von den eingesparten Geldern 50 Prozent wieder in energiesparende Maßnahmen, wie neue Heizungsanlagen, effiziente Duscharmaturen, Energiesparlampen und vieles mehr investiert. So wurden bereits oder werden noch in den nächsten Wochen vor Beginn der Heizperiode für rund 150.000 Mark Thermostatventile in Schulheizungen eingebaut.

An der Kahlhorstschule und der Schule Marli sind Thermostaten in die alte bisher nicht oder nur über die Fenster steuerbare Dampfheizung eingebaut worden. Die Erfahrungen der vergangenen Heizungsperiode waren positiv, in den Klassenräumen kann jetzt zumindest separat die Dampfheizung an- oder ausgeschaltet werden. In vielen Sporthallen sind neue Duschköpfe eingebaut worden, die den Wasserdurchlauf begrenzen. Hierdurch wird eine Halbierung des Wasserverbrauchs beim Duschen erwartet. Viel wurde auch in den Austausch von stromfressenden Klassenraumbeleuchtungen gegen Energiesparleuchten investiert.

Der Haupterfolg der Einsparungen ist insbesondere auf das Verhalten der Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und vor allem auf die städtischen Hauswärterinnen und Hausmeister zurückzuführen. Von den letztgenannten kamen bisher auch die meisten Verbesserungsvorschläge zur Energiesenkung. Aufgrund der herausgehobenen Stellung der Hauswärterinnen und Hausmeister bekommen sie auch eine prozentuale Zulage in Höhe der an ihrer Schule eingesparten Energiekosten.

Die übrige Einsparsumme wird verteilt an den städtischen Haushalt, an die Firma EEC als Beratungshonorar und geht vor allem an die Schulen zur Verstärkung der Lehr- und Lernmittel. Für die Hansestadt Lübeck ist das Öko-Schulprogramm ohne finanzielles Risiko, da das Beraterhonorar nur bei erfolgreichen Einsparungen fällig wird.

Daß die Ergebnisse von 1997 erst so spät vorliegen, war in der schwierigen Aufbereitung der Abrechnungsdaten bedingt. Für 1998 wird die Abrechnung in Kürze erwartet.

Die Bilanz des Ökoprogramms ist durch und durch positiv: 1996 und 1997 sind insgesamt 1.077.570 Mark an Energiekosten eingespart worden. Weiter konnte durch die Senkung des Energieverbrauchs der Ausstoß des ozonschädigendem Gases CO2 um insgesamt 3904 Tonnen seit Programmbeginn vermindert werden, so daß gleichzeitig ein Beitrag im Sinne der Agenda 21 geleistet wurde.

"Diese Zahlen dokumentieren, dank des Engagement aller Beteiligten, einen Erfolg, den wir, ehrlich gesagt, in diesem Umfang nicht erwartet haben", freut sich Senator Ulrich Meyenborg. Er ist mit dem Bereich Schule und Sport einig, daß unter dieser Voraussetzung der Energieverbrauch auch in den kommenden Jahren weiter gesenkt werden kann und sollte. +++