Veröffentlicht am 16.11.2023

E-Mobilität: Lübeck plant 200 neue Ladesäulen bis 2026

KWL startet Serviceoffensive mit 28 neuen Ladestationen – Stadtwerke Lübeck sollen weiteren Ausbau übernehmen

E-Mobilität: Lübeck plant 200 neue Ladesäulen bis 2026. Dr. Jens Meier, CEO der Stadtwerke Lübeck Gruppe, Bürgermeister Jan Lindenau und Dr. Ralph Bruns, Prokurist und Bereichsleiter Parken bei der KWL GmbH stellten das Ladeinfrastrukturkonzept vor.

Mit zwei neuen Ladeparks baut die Hansestadt Lübeck die Infrastruktur für E-Mobilität weiter aus: 28 neue öffentliche E-Ladesäulen, vierzehn am Fischereihafen in Travemünde und vierzehn an der Kanalstraße auf der Lübecker Altstadtinsel, gehen heute an den Start. Umgesetzt wird der Ausbau in einem Gemeinschaftsprojekt von Hansestadt Lübeck, Stadtwerke Lübeck und der KWL GmbH. Bürgermeister Jan Lindenau, Dr. Ralph Bruns, Projektentwickler bei der KWL sowie Dr. Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Lübeck Gruppe GmbH, stellten heute, 16. November 2023, anlässlich der Einweihung der neuen E-Ladesäulen, die Planungen für den gesamtstädtischen Ausbau der Ladeinfrastruktur vor.

So sieht das Ladeinfrastrukturkonzept im kommenden Jahr vor, 100 Ladestationen (80 Normalladestationen und 20 Schnellladestationen) zu errichten und in den Betrieb zu nehmen. Ziel ist es, in den Jahren 2025 und 2026 weitere 100 Ladestationen zu errichten, 45 potenzielle Standorte sind bereits identifiziert und werden geprüft. Ziel ist neben der Versorgung mit einer notwendigen Infrastruktur, die Verbesserung der örtlichen Luftqualität sowie die Verminderung von Geräusch- und Treibhausgasemissionen des Kfz-Verkehrs.

„Mit den Ladeparks bauen wir die Infrastruktur für Elektromobilität in Lübeck weiter aus und schaffen beste Voraussetzungen für eine moderne und nachhaltige Stadtentwicklung. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam die Antriebswende vor Ort beschleunigen können. Wir planen, schnellstmöglich 100 öffentlich zugängliche Ladestationen in Betrieb zu nehmen und damit die Anzahl an öffentlich zugänglichen Ladepunkten in Lübeck 2024 mehr als verdoppeln zu können“, erklärt Bürgermeister Jan Lindenau. „Wichtig ist uns dabei, dass wir im Austausch mit privatwirtschaftlichen Akteuren bleiben, die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur auf Kundenparkplätzen und Lade-Hubs bereitstellen.“

KWL erweitert Ladeangebot auf Parkflächen in Lübeck und Travemünde

Mit den neu geschaffenen Ladesäulen stehen auf dem Stadtgebiet damit nun rund 120 öffentliche Ladepunkte für E-Fahrzeuge zur Verfügung. Und auch das Thema Carsharing wird weiter gestärkt: Zwei der Ladesäulen sind jeweils für die Fahrzeugflotte von StattAuto reserviert. „Uns ist es wichtig, den Parkenden stets bestmöglichen Service und zeitgemäße Rahmenbedingungen zu bieten – der kontinuierliche Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität gehört da selbstverständlich dazu“, betont Dr. Ralph Bruns, Prokurist und Bereichsleiter Parken bei der KWL GmbH. Auffindbar sind die neuen Stellplätze auf der zentralen Parken-Website für Lübeck www.parken-luebeck.de sowie auf dem Smart City Portal der Hansestadt www.luebeck.de/geoportal. „Darüber können sich auch ortsfremde E-Mobilisten gut und schnell orientieren und den passenden Stellplatz mit Lademöglichkeit finden“, sagt Dr. Bruns. Zudem werde so der Parksuchverkehr weiter minimiert.

Stadtwerke Lübeck soll E-Ladestationen errichten und betreiben

Um den Ausbau von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Lübeck schnell, bedarfsgerecht und gesamtstädtisch weiter voranzutreiben, plant die Hansestadt Lübeck die Aufgabe für die Versorgung mit E-Ladesäulen mittels Dienstleistungskonzession an die Stadtwerke Lübeck Innovation GmbH zu übertragen. Gegenstand dieser Dienstleistungskonzession ist die Errichtung und der Betrieb von 200 öffentlich zugänglichen Ladestationen für Elektrofahrzeuge und 12 Ladestationen für die Nutzung von E-Taxis und E-Mietwagen. Die Hansestadt Lübeck beabsichtigt, der Stadtwerke Lübeck Innovation GmbH dafür das ausschließliche Recht einzuräumen, Ladestationen im öffentlichen Straßenraum und auf Flächen, die sich im Eigentum der Hansestadt Lübeck befinden, zu errichten und zu betreiben. Die Stadtwerke Lübeck Innovation GmbH würde sich verpflichten, die Ladestationen ab Inbetriebnahme mindestens acht Jahre auf eigene Kosten zu betreiben.

Normalladestationen und Schnellladestationen sollen den erwarteten Ladebedarf im öffentlichen Straßenraum decken. In verdichteten Stadtteilen gestaltet sich die Bereitstellung und Nutzung öffentlich zugänglicher Ladesäulen als schwierig, was vor allem für Bürger:innen ohne eigenen Stellplatz bislang ein Hemmnis darstellt. Die Hansestadt Lübeck beabsichtigt daher, neben den Normalladestationen besonders die Errichtung von Schnellladestationen zu fördern, um den hohen Ladebedarf quartiersnah zu decken. Jede fünfte öffentlich zugängliche Ladestation soll eine Schnellladestation mit höherer Ladeleistung sein.

„Gute Mobilität für alle ist eine Grundvoraussetzung für die selbstbestimmte Teilhabe an der Gesellschaft. Wir haben vor, die ersten barrierefreien Ladestationen in Lübeck zu errichten, um auch Menschen mit Behinderung die Nutzung der Ladeinfrastruktur zu ermöglichen“, betont Bürgermeister Jan Lindenau.

Ultraschnelle Ladestationen für E-Taxis und E-Mietwagen bis 2024

Die Hansestadt Lübeck fördert bereits seit dem 15. April 2023 die Beschaffung von E-Taxis und E-Mietwagen. Die ersten Ultraschnelladestationen für die Nutzung von E-Taxis und E-Mietwagen sollen in Abstimmung mit dem Lübecker Taxi- und Mietwagengewerbe 2024 errichtet werden. Damit sollen die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Umstellung des Fuhrparks der Unternehmer:innen auf Elektrofahrzeuge verbessert werden.

Dr. Jens Meier, CEO der Stadtwerke Lübeck Gruppe, erläutert: „Das gemeinsam mit der KWL und der Hansestadt Lübeck umgesetzte Projekt ist das jüngste Beispiel für die hohe Expertise und Leistungsfähigkeit, die wir im Hinblick auf den Aufbau und Betrieb von Ladeinfrastruktur innerhalb der Stadtwerke Lübeck Gruppe haben. Waren es vor einigen Jahren noch vereinzelte Ladesäulen, die mit punktuellen Schwerpunkten errichtet wurden, sprechen wir heute von ganzen Ladehubs bzw. -parks im öffentlichen und halböffentlichen Raum. Als Gruppe können wir dies von der Planung bis hin zum Betrieb solche Vorhaben vollständig realisieren und zusätzlich mit anderen Mobilitätsangeboten zu ganzheitlichen Konzepten für die städtische Mobilität verknüpfen.“

Politik berät noch im November 2023

Vorausgegangen war der Planung ein einstimmiger Beschluss des Bauausschusses der Lübecker Bürgerschaft, wonach das Angebot an zusätzlichen öffentlichen Ladepunkten für Elektrofahrzeuge im Stadtgebiet ausgebaut werden soll. Im Mai 2022 hatte die Verwaltung die Umsetzungsschritte den Gremien berichtet. Nun, voraussichtlich am Donnerstag, 30. November 2023, befasst sich die Lübecker Bürgerschaft in ihrer Sitzung sowohl mit dem Ladeinfrastrukturkonzept als Teilgutachten des Verkehrsentwicklungsplans als auch mit der Dienstleistungskonzession über die Errichtung und den Betrieb von Ladestationen für batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge in Lübeck.

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