Veröffentlicht am 16.09.2022

Zustandsbericht der Altstadtbrücken und gesamtstädtisches Bauprogramm bis 2037

Bericht der Lübecker Bauverwaltung bietet einen Überblick über den Zustand der Lübecker Brücken und präsentiert Lösungen zu Erhaltung und Ersatz

Joanna Hagen Bausenatorin, Ulrike Schölkopf Abteilungsleiterin Brückenbau

Dass sich viele der Lübecker Brücken in einem Zustand befinden, der umfassende bauliche Maßnahmen erfordert, ist hinlänglich bekannt. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass viele der Brückenbauten um die Jahrhundertwende entstanden sind und somit ein beträchtliches Alter erreicht haben. Dass sich in den zurückliegenden Jahrzehnten Korrosionsschäden ergeben haben, ist unausweichlich. Hinzu kommt, dass die Bauwerke, die ursprünglich dafür geplant wurden, von Pferdedroschken befahren zu werden, heutzutage eine viel größere Last aus PkW-, Lastwagen- und Busverkehr tragen müssen.

Um diese großen Herausforderungen meistern zu können, bedarf es eines Planes, der eine gute Übersicht über den Zustand der Brücken liefert, alternative Lösungen aufzeigt und eine verlässliche Basis schafft, um gemeinsam mit der Verkehrsplanung, der Denkmalpflege und den politischen Entscheidungsträger:innen festlegen zu können, welche Brücken ersetzt oder erhalten werden können.

Ulrike Schölkopf, Abteilungsleiterin der Abteilung Brückenbau des zum Fachbereich Planen und Bauen gehörenden Bereiches Stadtgrün und Verkehr hat sich dieser Aufgabe gestellt und nun den Zustandsbericht der Altstadtbrücken und ein gesamtstädtisches Bauprogramm bis 2037 (Stand: August 2022) vorgelegt.

Dieser Bericht, der als aktualisierte Ergänzung der Brückenberichte von 2008 und 2013 zu verstehen ist, dient zur Information über Bauwerkszustände, Instandsetzungsmöglichkeiten, Notwendigkeiten für Ersatzneubauten und Zeitplanungen der anstehenden Baumaßnahmen kommender Jahre und beinhaltet Abhängigkeiten zum Denkmalschutz und der Verkehrsführungen. Dabei stehen die Altstadtbrücken aufgrund ihrer Lage und Bedeutung für die Erreichbarkeit der Innenstadt im Fokus der Betrachtungen. Der Bericht schließt zugleich die notwendigen Brückenbaumaßnahmen außerhalb der Altstadt mit ein.

Zur Vervollständigung des Berichtes gehört auch ein Rückblick auf die durchgeführten Baumaßnahmen und derzeitigen im Bau befindlichen Vorhaben seit der Fortschreibung des Zustandsberichtes 2013. Insgesamt investierte die Hansestadt Lübeck seit 2012 in Ersatzneubauten, Grund- und Teilinstandsetzungen rund 100 Mio.EUR.

Den Blick in die Zukunft gewährleistet der Planungs- und Ausführungsterminplan bis 2037 und auch eine Übersicht über die zu berücksichtigenden Abhängigkeiten der einzelnen Brückenbaustellen ist enthalten. Komplettiert wird der Bericht durch Steckbriefe aller Brückenbauwerke.

Bausenatorin Joanna Hagen ist zuversichtlich: "Dass wir vor großen Herausforderungen stehen, ist uns allen klar, nun gilt es, sich diesen Herausforderungen auf der Grundlage des Berichts zu stellen und gemeinsam dafür zu sorgen, Lübecks Brücken und damit die Erreichbarkeit der Innenstadt zukunftsfähig zu gestalten. Das vorliegende umfassende Datenmaterial zeigt auf, welche Lösungswege eingeschlagen werden können und gibt den politischen Entscheidungsträger:innen die Möglichkeit, mit Weitblick wichtige Weichen zu stellen und Prioritäten zu setzen. Auch wenn die Umsetzung der Baumaßnahmen sich langwierig gestalten wird, so verfügen wir mit dem Zustandsbericht der Altstadtbrücken und dem gesamtstädtischen Bauprogramm bis 2037 jetzt über ein transparentes Instrument, das für zukünftig anstehende Entscheidungsprozesse die notwendige Grundlage bietet."

Weitere Informationen, den vollständigen Bericht sowie die zugehörigen Anlagen stehen unter www.luebeck.de/bruecken zum Download zur Verfügung. +++