Veröffentlicht am 22.04.2022

Ausstellung der Torte geht in die Verlängerung

Das berühmte Lübecker Fundstück wird noch bis zum 15. Mai im Museum Holstentor zu sehen sein

Frühlingshaftes Wetter, Ostern und das Gedenken an „80 Jahre Palmarum“ sorgen für zahlreiche Besucher, die das Holstentor mitsamt der aktuell darin untergebrachten Sonderausstellung zu Lübecks wohl berühmtestem Tortenfund in Augenschein nehmen. Die Besucher:innen kommen auch wegen des archäologischen Feingebäcks, das von der Nacht zeugt, in der Lübeck vor 80 Jahren bombardiert wurde.

„Wir freuen uns, dass die Tourist:innen wieder in die Hansestadt kommen und die Ausstellung im Holstentor besuchen. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit der Archäologie Lübeck beschlossen, dass wir die Torte noch eine zusätzliche Woche ausstellen wollen, um weiteren Gästen die Möglichkeit der Besichtigung zu ermöglichen“, freut sich Dr. Dagmar Täube, Leiterin des St. Annen-Museums, des Holstentores und der Katharinenkirche.

Torte als Publikumsmagnet

„Die ganze Geschichte um die Funde der Ausgrabung in der Lübecker Alfstraße, die Schicksalsbezüge zur damaligen Bevölkerung als auch die schmerzhafte Aktualität zur Lage in der Ukraine machen die Torte zu einem ganz besonderen Ausstellungsstück“, berichtet Dr. Dirk Rieger, Leiter der Abteilung Archäologie der Hansestadt Lübeck. „Die Entdeckung im letzten Jahr hat einen enormen Hype ausgelöst und die Torte ging sprichwörtlich viral und medientechnisch um die ganze Welt.“, so Rieger weiter. „Das Interesse an dem Objekt reißt nach wie vor nicht ab. Wir freuen uns daher sehr, dass die Torte über die geplante Ausstellungszeit hinaus bis Mitte Mai gezeigt werden kann, bevor sie wieder fachgerecht unter Verschluss kommt“.

Bittersüß – Der Tortenfund von Lübeck 1942-2022

Unter diesem Titel ist Norddeutschlands wohl berühmtestes historisches Backwerk noch bis zum 15. Mai 2022 im Lübecker Holstentor zu sehen. Süß ist die Torte, bitter die Wahrheit. Die Ausstellung lässt besonders eindrücklich die Sinnlosigkeit des Krieges und der Zerstörung bewusstwerden. Begleitet wird die originale Torte von weiteren Funden der Ausgrabung sowie der Hintergrundgeschichte der Familie Hitze, welche die Torte am Palmsonntag 1942 auf ihre Kaffeetafel stellen wollte. Ergänzt wird die Ausstellung um eine Rekonstruktion der Torte aus Marzipan der Firma Niederegger. Geöffnet ist das Museum Holstentor Montag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.  +++