Veröffentlicht am 08.01.2020

Stadtbibliothek ist für die Zukunft bestens aufgestellt

Konkrete Projekte für die nächsten Jahre bereits beschlossen

Die Stadtbibliothek der Hansestadt Lübeck zieht eine positive Bilanz des Jahres 2019. Täglich werden die Einrichtungen von über 3.700 Menschen genutzt, 2019 wurden über 1 Mio. Nutzungen erzielt. Seit 2007 konnte die Nutzung auf das 3,4-fache gesteigert werden. Derzeit entfallen rund 75 % aller Nutzungen auf virtuelle/digitale Nutzungen. Die persönliche Nutzung ist seit 2007 um 5 % gestiegen.

Die Bibliothek wird auch als Ort für Kommunikation und Veranstaltungen sehr gut angenommen: vom Kleinkind (beginnend mit Medien und Aktionen in der Kinder- und Jugendbibliothek für 0- bis 3-jährige) bis zur wissenschaftlichen Nutzung (z.B. historischer Medien, Digitalisate). Dabei ist die Bibliothek u.a. Treffpunkt und Arbeitsraum zur Gruppenarbeit für Schüler:innen, Studierende, Lerngruppen u.v.m. Jährlich über 300 Führungen, über 150 Veranstaltungen, über 200 Medienpräsentationen und Ausstellungen belegen dies. 2019 beteiligte sich die Lübecker Stadtbibliothek zum ersten Mal an der bundesweiten Aktion „Die Nacht der Bibliotheken“. 1.230 Gäste nutzen das Angebot mit allein 25 Programmpunkten an einem Abend.

„Unsere Stadtbibliothek ist hervorragend aufgestellt und hat konkrete Zukunftsplanungen. Die Mitarbeitenden leisten einen guten Service in den Einrichtungen. Die Hansestadt Lübeck kann zu Recht stolz auf eine der größten und ältesten Stadtbibliotheken Deutschlands sein, die die ganze Welt in einem Haus vereint, die innovativ und beispielhaft, die Digitalisierung vorantreibt und ein wichtiger Ort für Wissensbewahrung und Wissensvermittlung in unserer Stadt ist.“ so Kultursenatorin Kathrin Weiher.

Für 2020 und die Folgejahre stehen konkrete Vorhaben an, die bereits in den Gremien der Hansestadt Lübeck beschlossen worden sind. So laufen aktuell die Vorbereitungen für einen der größten Umzüge einer Bibliothek in Deutschland. Das Magazin der Stadtbibliothek Lübeck – derzeit noch auf dem Priwall – zieht um in die Einsiedelstraße als neuen Standort, der die notwendigen klimatischen und räumlichen Bedingungen für die zum Teil bedeutenden Bestände. Konkret bedeutet dies, dass rund 590.000 Bände und ihre Regale verpackt, transportiert und neu platziert werden müssen. Parallel läuft die Sanierung der Lüftungsanlage in der Bibliothek in der Hundestraße.

Darüber hinaus laufen die Planungen für ein neues Stadtteilhaus im Rahmen der „Sozialen Stadt Moisling“ in das die Stadtteilbibliothek Moisling einziehen wird. Im zukünftigen Stadtteilzentrum „Neue Mitte Moisling“ sollen öffentliche Einrichtungen und Dienstleistungen untergebracht werden. Es ist ein Haus das Service, Bildung und den Dialog befördert und als zentraler Treffpunkt im Stadtteil fungiert.

Der Bibliotheksleiter Bernd Hatscher hält fest: „Alle diese Weiterentwicklungen sind natürlich herausfordernd und benötigen Zeit und Energie. Doch die Mitarbeiter:innen sind engagiert und zukunftsorientiert. Deshalb geht es mit der Bibliothek inhaltlich stetig voran.“

Die Bibliothek begann 2007 digitale Dienstleistungen einzuführen und sie kommunizierte dies laufend in den politischen Gremien – zuletzt im März 2019. Die Stadtbibliothek ist damit ein wesentlicher Akteur im Rahmen der digitalen Strategie der Hansestadt Lübeck und beispielgebend für viele Bibliotheken im Land.

Für 2020 ist unter anderem die Einführung von „Sharemagazines“ vorgesehen. Dies bedeutet die Nutzungsmöglichkeit von über 400 deutschen elektronischen Zeitungen und Zeitschriften innerhalb der Bibliothek. Darüber hinaus wird durch die Weiterentwicklung des vorhandenen eBook-Angebots eine Versechsfachung des Angebots und die Kooperation mit über 100 Bibliotheken möglich. Das aktuelle digitale Angebot präsentiert sich unter www.stadtbibliothek.luebeck.de umfassend.

„Unsere Stadtbibliothek ist bereits heute digitaler Vorreiter und beispielgebend für digitale Innovationen. Und sie hat den Beleg bereits erbracht, dass trotz fortschreitender Digitalisierung die Orte der Stadtbibliothek als Lebens- und Lernorte sowie der analoge Bestand attraktiv bleiben. Das belegen die steigenden Gästezahlen.“ so Bürgermeister Jan Lindenau

Die Bibliothek der Hansestadt Lübeck ist eine moderne und zugleich eine der traditionsreichsten Stadtbibliotheken mit rund 400jähriger Geschichte in historisch einmaligen Räumlichkeiten. Unter einem Dach findet die Kundschaft die moderne Informationsbibliothek mit einem riesigen Medienangebot für Alle und die wissenschaftliche Bibliothek mit historischen und besonderen Beständen vereinigt.

Hintergrund:

Folgende Projekte für digitale Dienstleistungen sind seit dem Jahr 2007 realisiert worden:

2007: Teilnahme am deutschlandweit größten Bibliotheksverbund GBV (Gemeinsamer Bibliotheksverbund, Zentrale Göttingen) für inzwischen 10 Bundesländer, Fremddatenübernahme, gemeinsamer Datenpool.

2007: Einführung der Digitalen Bibliothek Lübeck: Kooperation mit mehreren tausend deutschen Bibliotheken, Zurverfügungstellung von Datenbanken (z.B. Beck-online), Katalogzugängen und Zeitschriften/Zeitungen weltweit.

2007: Einführung des WWW-Kataloges der Bibliothek zum direkten Zugriff für alle Kund:innen rund um die Uhr, mit Leihfristverlängerungs- und Vorbestellfunktionen. Kooperation mit 12 Bibliotheken (u.a. Hamburg und Kiel) in Bezug auf Software.

2008: Homepage der Bibliothek freigeschaltet: als einer der ersten Bereiche der Hansestadt, weitere digitale Funktionen und Portal für elektronische Angebote.

2009: Einführung der „DigiAuskunft“: Kooperation mit rund 1.000 deutschen Bibliotheken (Knotenpunkt HBZ – Hochschulbibliothekszentrum Köln), digitale Auskunft zu Bibliotheksinhalten deutschlandweit und zu den Beständen in den teilnehmenden Bibliotheken.

2012: Einführung der eBook-Ausleihmöglichkeit, Kooperation mit dem deutschlandweit größten eBook-Anbieter. Verknüpfung aller eBooks auch mit dem elektronischen Katalog.

2014: Einführung von kostenfreiem WLAN in den Bibliotheken als einer der ersten Anbieter in der Hansestadt. Hierdurch ist das Download von umfangreichen wissenschaftlichen Daten möglich, gerade dies wird intensiv genutzt.

2015: Beginn der Digitalisierung des historischen Altbestands, die Bibliothek Lübeck besitzt aufgrund ihrer Geschichte einzigartige Bestände, deren Digitalisierung (in Kooperation mit anderen Bibliotheken) inhouse durch die Förderung durch Stiftungen möglich ist. Aufbereitung in einem Portal, Verknüpfung über die Homepage der Bibliothek und Verlinkung deutschlandweit.

2018: Einführung des „Regionalfensters“: Zurverfügungstellung der lokalen Zeitung als ePaper in der Bibliothek, Kooperation mit Universität Kiel und Land Schleswig-Holstein im Rahmen des Pflichtexemplarrechts.+++