Veröffentlicht am 04.11.2019

Stadt legt Studie zur Situation der Kleingärten in Lübeck vor

Ergebnisse fließen in langfristige Zukunftsplanungen des städtischen Freiraums ein

In den vergangenen Jahren waren Leerstände in Lübecker Kleingärten häufig Thema in der Medien-Berichterstattung. Sie führten oft zu kurzfristigen Rückgaben von Flächen an die Hansestadt Lübeck. Diese Entwicklung hat die Verwaltung unter anderem zum Anlass genommen, einen grundsätzlichen Blick auf den Zustand und die Entwicklung der Kleingärten in Lübeck zu werfen und eine entsprechende Analyse durchzuführen. Die Ergebnisse wurde im heutigen Bauausschuss vorgestellt.

Bisher existierte kein vollständiger Überblick darüber, welche Kleingartenanlagen hinsichtlich ihres Zustandes stabil, und welche weniger zukunftssicher sind. Der bisherige Kleingartenentwicklungsplan, in dem entsprechende Aussagen zu finden sind, ist mittlerweile fast 15 Jahre alt und bedurfte daher der Fortschreibung.

Aussagen zum Zustand und zu den Entwicklungsdynamiken der Kleingartenanlagen werden nicht nur benötigt, falls Vereine finanziell in Schieflage geraten und/oder kurzfristig einzelne Anlagen an die Stadt zurückgeben wollen. Diese Kenntnisse gilt es vor allem auch in die langfristigen Zukunftsplanungen der Stadt wie zum Beispiel den Flächennutzungsplan oder den Freiraumentwicklungsplan einfließen zu lassen.

Lübeck verfügt – rein rechnerisch – über eine gute bis sehr gute Versorgung mit Kleingartenflächen. Auf etwa 8,3 Wohnungen ohne Garten kommt eine Kleingartenparzelle. Der Bericht zeigt aber, dass es Bereiche in der Stadt gibt, in denen eine Unterversorgung mit Kleingärten gibt – beispielsweise in St. Lorenz Süd.

Der Bericht legt auch offen, dass es erkennbare Zusammenhänge gibt zwischen einer eher schlechten Eignung der Anlage wie zum Beispiel durch Vernässung, Lärmbelastung oder Verschattung, und einem eher problematischen Zustand wie zum Beispiel durch Leerstände oder mangelnder Pflege der Wege und Hecken.

Ein Großteil der Kleingartenanlagen ist seit 2004 hinsichtlich ihres Zustandes stabil geblieben; vereinzelt haben sie sich sogar verbessert. Dies betrifft vor allem kleine und mittelgroße Anlagen bis 300 Parzellen. Eine negative Entwicklungsdynamik gegenüber 2004 ist vor allem bei Anlagen erkennbar, in denen eine geringere Eignung mit einem problematischeren Zustand zusammenfällt.

Die langfristigen Entwicklungsoptionen von Kleingartenflächen werden im derzeit laufenden Flächennutzungsplanverfahren geprüft. Ziel ist es, die Kleingärten möglichst gut auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.

Es wird die Einrichtung eines Monitoring-Verfahrens empfohlen, um Anlagen mit stabiler Entwicklung, aber ungünstigem Zustand/Eignung, oder Anlagen mit negativer Entwicklungsdynamik frühzeitig zu identifizieren und sie gegebenenfalls gezielt fördern zu können.

Der weitere Umgang mit den Ergebnissen erfolgt in intensivem Austausch mit dem Kreisverband der Gartenfreunde Lübeck. +++