Veröffentlicht am 29.11.2018

Entschlammung des Stadtparkteiches beginnt im Dezember

Sukzessive Umsetzung eines wasserwirtschaftlichen Sanierungskonzeptes

Im Dezember wird mit den Entschlammungsarbeiten im Stadtparkteich begonnen. Die Arbeiten sind notwendig, da in den letzten Jahren die Geruchsbelastungen an den Teichen aufgrund der anhaltend trockenen und warmen Wetterlagen immer stärker geworden ist. Schon im Sommer 2015 drohten die Teiche leerzulaufen beziehungsweise auszutrocknen, was entsprechende Geruchsemissionen zur Folge hatte.

Grund dafür ist die gut erkennbare Verschlammung des sogenannten Kleinen Teichs. Um die Problematik abzustellen, wurde ein wasserwirtschaftliches Sanierungskonzept in Auftrag gegeben, welches nun schrittweise umgesetzt wird.

Die gesamte Ausführung mit Räumung, Lagerung und Abfuhr ist so konzipiert, dass das Stadtparkbild und die Grünflächen möglichst wenig in Anspruch genommen wird.

Die Teiche werden mit dem Wasser der Wakenitz versorgt, welches durch eine Rohrleitung die Roeckstraße quert und in einem Übergabeschacht in den Kleinen Teich eingeleitet wird. Noch bis zum Sommer entwässerte der Große Teich über ein regulierbares Ablaufbauwerk in das öffentliche Abwassersystem. Dieses marode Ablaufbauwerk wurde verschlossen, um einerseits den Wasserstand dauerhaft zu halten und andererseits das städtische Abwassersystem zu entlasten Die Wasserstände zwischen Wakenitz und Stadtparkteich sind dadurch angeglichen (Prinzip kommunizierende Röhren).

Im Zuge der Sanierungsmaßnahme werden nun die Schlammauflagen des Kleinen Teiches und in Teilen des Großen Teiches entfernt.

Im Vorwege für diese Maßnahme wurden im November 2017 Schlammtiefenlotungen durchgeführt und die Schlammmasse ermittelt. Es ergibt sich eine Gesamtmenge der Schlammauflage von etwa 920 Kubikmeter bei Höhen zwischen 5 und 50 Zentimeter. Zudem wurde ein Biologe beauftragt, eine artenschutzrechtliche Untersuchung vorzunehmen. Es wurde festgelegt, dass ein Randstreifen von circa1 Meter im Gewässer am Ufer des Teiches im ersten Schritt nicht entschlammt wird. Dieser Bereich wird durch keschern auf Amphibien und Libellen überprüft, um diese gegebenfalls in den nördlichen Teich umzusetzen. Nachfolgend wird dann auch der restliche Schlamm entnommen.

Die Entschlammung des Teichs wird zur Eingriffsminimierung unter bleibendem Teichwasserstand erfolgen. Der Teichschlamm wird mit einem schwimmenden Saugbagger entfernt. Dieses Fahrzeug ist mit einem Ausleger ausgestattet, an dessen Kopf eine Rotationsschnecke sowie eine Schlammpumpe installiert sind. Der Baggerarm wird in den Schlamm abgesenkt und dieser mit der Schnecke homogenisiert, sodass das Schlammwasser direkt in den, am Fahrzeug hängenden, schwimmenden Schlauch gepumpt werden kann. Das geförderte Schlammwasser wird über den Schwimmschlauch in Geotextilcontainer gepumpt, die am Ufer installiert werden. Dem geförderten Schlamm wird ein biologisch abbaubares Ausflockungsmittel beigemengt. Nachdem das Ausflockungsmittel das Schlammwasser von seinen Feststoffen getrennt hat, kann das Überschusswasser zurück in die Teiche fließen. Die Container sind vollverschlossen, sodass es zu keiner Geruchsbelästigung kommt. Das sogenannte „Ausbluten“ des Materials dauert etwa vier bis sechs Wochen. Das Substrat verbleibt als stichfestes Material in den Containern und kann auf Grünlandflächen verteilt werden. Im Zuge der Sanierungsarbeiten sind damit einhergehende Behinderungen leider unvermeidbar. Selbstverständlich wird die Sanierungsmaßnahme dahingehend geprüft, die Beeinträchtigungen für alle Nutzer des Stadtparks so gering wie möglich zu halten.+++