Veröffentlicht am 13.11.2018

Lübecker Rettungskräfte üben für den Katastrophenfall

Fazit: Komplexe Schadenslage erfolgreich bewältigt – Stabsarbeit weiter ausbauen

Orkanböen der Windstärke 12, Sturmflut an der ostfriesischen Küste, Deichbruch und Stromausfall, Evakuierung von rund 18.500 Menschen und das alles bei Temperaturen um die 0 Grad – so das Katastrophenszenario. Rund fünf Tage übten Lübecker Rettungskräfte den Ernstfall an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) in Ahrweiler. Beteiligt waren neben der Feuerwehr Lübeck und Vertretern der Stadtverwaltung die Bundeswehr, das Deutsche Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk und die Polizei. Gemeinsam bilden sie im Fall der Fälle den Führungsstab in Lübeck, um den Einsatz der Rettungskräfte zu koordinieren.

Unfälle, Terroranschläge oder Katastrophenereignisse stellen Einsatzkräfte des Bevölkerungsschutzes vor große Herausforderungen. Ereignisse wie Sturmfluten oder zuletzt der Stromausfall in Lübeck im Mai 2018 haben gezeigt, dass es für Hilfsorganisationen, Feuerwehr, Polizei, Technisches Hilfswerk und Behörden wichtig ist, auf Großschadensereignisse und Katastrophen vorbereitet zu sein.

Die an der AKNZ erfolgreich absolvierte Übung zeigt wieder einmal, dass die Vertreter der verschiedenen Fachrichtungen gemeinsam in der Lage sind, komplexe Schadenslagen zu bewältigen. „Zum Glück kommen solche Einsatzlagen in Wirklichkeit nur selten vor. Aber für genau diese seltenen Fälle ist es wichtig, jährlich in dieser Zusammensetzung zu üben. Die guten Noten von der Übungsleitung bestätigten die in der Woche erbrachte Leistung des Stabes. In diesem Jahr wurde die Übung unter Beobachtung der Übungsleitung in Ahrweiler absolviert. Es gab hilfreiche Feedbacks, die wir mit nach Lübeck nehmen. Im nächsten Jahr wird dann im neu ausgestatteten Stabsraum in den eigenen Räumlichkeiten der Feuerwache 1 geübt“, so Bernd Neumann, Bereichsleiter der Lübecker Feuerwehr.

Auch der Senator für Umwelt, Sicherheit und Ordnung, Ludger Hinsen, besuchte seinen Stab für zwei Tage und wurde in diesem Zeitraum mit in die Übung eingebunden. So bekleidete Senator Hinsen in der Übungslage das Amt eines Landrates und war Mittelpunkt einer Pressekonferenz zur fiktiven Schadenslage. „Für den Fall der Fälle müssen die Akteure aus den verschiedenen Fachrichtungen gut zusammenarbeiten. Die Stabsübungen werden daher auch genutzt, um sich gegenseitig kennenzulernen ganz nach dem Motto "In der Krise Köpfe kennen". Wir wollen zukünftig auch weitere Bereiche der Verwaltung für die Stabsarbeit gewinnen“, so der Senator. +++