Veröffentlicht am 20.04.2016

Grundstein für neue Feuer- und Rettungswache 3 in Kücknitz gelegt

Fertigstellung auf dem Grundstück „Stachelbeerkamp“ voraussichtlich im November 2017

Die Feuerwache 3 der Lübecker Berufsfeuerwehr an der Elbingstraße in Lübeck Kücknitz wird, zur besseren Versorgung Travemündes, auf das als Stachelbeerkamp bezeichnete Flurstück zwischen der Travemünder Landstraße und der K20, Abfahrt der B75 zum Skandinavienkai, südlich des ehemaligen Bahnhofes Pöppendorf verlegt. Durch die verbesserte Lage der Feuerwache und die optimale Verkehrsanbindung, können die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes in Travemünde und auf dem Priwall unter Beibehaltung der sicheren Versorgung des Stadtteiles Kücknitz künftig schneller am jeweiligen Einsatzort eintreffen. Damit wird die von der Bürgerschaft am 31. Mai 2001 beschlossene Umsetzung des Feuerwehrbedarfsplans zur Sicherung der Gefahrenabwehr in der Hansestadt Lübeck endlich erfüllt: Zehn Personen sollen innerhalb von zehn Minuten am Einsatzort einreffen.

Innensenator Bernd Möller und Bausenator Franz-Peter Boden legten heute den Grundstein für den Ersatzneubau. „Dies ist nicht nur die Grundsteinlegung für ein Gebäude, sondern auch die Basis dafür, dass die Einsatzkräfte im Fall der Fälle rechtzeitig vor Ort sein können und damit die Stadt den Vorgaben des Brandschutzbedarfsplan entspricht“, betont Möller. Pläne für den Neubau gibt es bereits seit 2012, scheiterten aber immer wieder an der Finanzierung des rund 7,5 Millionen teuren Projektes, das die Hansestadt alleine bewältigen muss. „Gleichzeitig ist ein Ende der improvisierten Zustände in der jetzigen Kücknitzer Wache abzusehen“, freut sich Möller.

Die Feuerwache 3 in der Elbingstraße wurde1984 in Betrieb genommen. Die Zuständigkeit umfasst neben Kücknitz auch Travemünde und den Priwall. 52 Feuerwehrleute arbeiten hier, pro Schicht bis zu zwölf — ausgelegt ist die Wache nur für acht, weshalb zusätzlicher Raum in Containern geschaffen wurde. Auch die Fahrzeuge der Wehr haben kaum noch Platz: Demnächst soll ein zweiter Rettungswagen dauerhaft in Kücknitz eingesetzt werden, das Ersatzfahrzeug müsste dann draußen stehen. „Mit dem Neubau schaffen wir moderne und optimale Standortbedingungen für die Berufsfeuerwehr“, erläutert Senator Boden. „Es werden nicht nur die Arbeitsbedingungen verbessert, auch zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten der Stadtteile sind in die Planungen eingeflossen und damit auch die Sicherheit der Bürger.“

Der Neubau der Feuer- und Rettungswache wird aus zwei versetzt angeordneten länglichen Baukörpern bestehen, die parallel zu den umgebenden Straßen angelegt sind. Hierzu gehört ein etwa 70 Meter langes und circa 12 Meter breites Hauptgebäude. Dieses wird dreigeschossig in konventioneller Bauweise errichtet. Eine Fahrzeughalle mit etwa 73 Metern Länge und rund 16 Metern Tiefe wird als leichte Stahlkonstruktion mit gedämmten Industrie-Sandwich-Plattenverkleidung erstellt.

Nach Untersuchungen der Eignung verschiedener Standortoptionen hinsichtlich Erreichbarkeit, Verkehrsanbindung und Topographie fiel die Entscheidung auf das Grundstück „Stachelbeerkamp“ zwischen der Travemünder Landstraße und dem Zubringer zur B 75. Das Büro Kplan AG, beauftragt vom Gebäudemanagement, erarbeitete dafür zuerst eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung der Feuer- und Rettungswache auf dem Grundstück „Stachelbeerkamp“. Den Zuschlag erhielt, nach einer europaweiten Veröffentlichung, das Architekturbüro bbp: architekten, Dänische Straße 44, 24103 Kiel. Diese erhielten den Auftrag, auf Grundlage der ersten Entwurfsvorschläge die weiteren Planungsleistungen sowie die Erstellung der Entwurfsunterlage mit Kostenberechnung zu erbringen.

Rodungs – und Erdarbeiten wurden bereits im März dieses Jahres abgeschlossen. Somit konnten in diesem Monat die Fundamente gelegt werden. Bei einem plangerechten Bauablauf kann das Richtfest Ende Oktober 2016 stattfinden. Die komplette Fertigstellung ist für November 2017 zu erwarten.

Da das Gelände eine ehemalige Kiesgrube ist, musste zur Vorbereitung Bodenmaterial unterschiedlicher Dichte getrennt und entfernt werden. Auch wies das Gelände zuvor Höhenunterschiede von rund acht Metern auf. Hieraus ergaben sich sowohl zeitliche Verzögerungen als auch Zusatzkosten in Höhe von 280.000 Euro. Somit liegen die Baukosten bei rund 7,8 Millionen Euro, anstatt bei dem ursprünglich veranschlagten Wert von rund 7,5 Millionen Euro. Finanziert wird der Neubau durch den Lübecker Haushalt. +++