Veröffentlicht am 19.11.2013

Lübeck gewinnt beim Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz“

20.000 Euro Preisgeld für Optimierung von Heizungsanlagen durch geringe Investitionen

Die Hansestadt Lübeck gehört zu den Gewinnern des Bundeswettbewerbs „Kommunaler Klimaschutz 2013“, den das Bundesumweltministerium in Kooperation mit dem Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz ausgeschrieben hat. Lübeck erhielt am gestrigen Abend in Berlin die Auszeichnung für vorbildliches Energiemanagement, das die Optimierung kommunaler Heizungsanlagen durch gering investive Maßnahmen in den Fokus rückt. Der Projektleiter im Energiemanagement des Gebäudemanagement der Hansestadt Lübeck, Michael Karstens-Süfke, nahm den Preis entgegen.

Das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro ist in die Umsetzung weiterer Klimaschutzvorhaben zu investieren. Karstens-Süfke dazu: „Wir werden diesen Preis in neue Projekte investieren, damit beispielsweise Schüler und Lehrer an den Lübecker Schulen gemeinsam mit uns ihren Energiebedarf optimieren können. Damit wollen wir an den großen Erfolg unserer Baltic-Gesamtschule anknüpfen, wo diese Zusammenarbeit nicht nur den Energieverbrauch der Schule gesenkt hat, sondern auch den Schülern technische Zusammenhänge vermitteln konnte. Darüber hinaus hat dieses Projekt Einblicke in verschiedene handwerkliche Berufsbilder ermöglicht, die für die spätere Berufswahl wichtige Impulse geben können. “

Da gerade alte Heizungsanlagen in städtischen Liegenschaften den kommunalen Haushalt und das Klima mit hohen Verbräuchen belasten, setzte sich die Hansestadt Lübeck das Ziel, hier konsequent Energie einzusparen. Die angespannte Haushaltssituation machte es jedoch notwendig, ein Energiemanagement mit geringen finanziellen Ressourcen zu organisieren. Dies gelang mit großem Erfolg: Mit Investitionen von rund 17.000 Euro konnte die Stadt in 70 kommunalen Liegenschaften allein im Jahr 2012 über 250.000 Euro an Heiz- und Stromkosten im Vergleich zum Jahr 2010 einsparen. Dies entspricht einer Vermeidung von über 800 Tonnen CO2.

Erreicht wurde dieses Ziel durch die drei Fachkräfte der 2010 neu gegründeten Abteilung „Energiemanagement“. Zunächst setzte das Team auf die Optimierung des Betriebs der Altanlagen und entdeckte dabei große Einsparpotenziale. Die größte Verbrauchsminderung bewirkte die gezielte Anpassung der Heizzeiten an die tatsächlichen Nutzungszeiten. In den Schaltzentralen aller städtischen Schulen sind nun die Ferienzeiten einprogrammiert und die täglichen Heiz- und Absenkphasen an die aktuellen Unterrichtszeiten angepasst. Die Hausmeister wurden dabei intensiv miteinbezogen, um weitere Anpassungen auch selbst vornehmen zu können.

Darüber hinaus konnte die Heizkurve in vielen Gebäuden abgesenkt werden, denn die maximale Systemtemperatur der Anlagen ist jetzt in Abhängigkeit von der Außentemperatur begrenzt. Dadurch werden Wärmeverluste an unbeheizte Räume verringert, und die Heizkessel verbrauchen nur so viel Energie, wie auch tatsächlich benötigt wird. Auch die Anschlussleistungen der Fernwärme wurden optimiert. Da diese früher häufig zu hoch berechnet wurden und die tatsächlich benötige Energiemenge durch die neuen Einsparmaßnahmen zusätzlich gesunken ist, konnten die Werte teilweise um mehr als 50 Prozent reduziert werden – eine erhebliche Kosteneinsparung für die Hansestadt Lübeck. Zusätzlich wurden in mehreren großen Zentralheizungsanlagen die einzelnen Heizkreise hydraulisch aufeinander abgestimmt. Dies hat ebenfalls zu einer deutlichen Einsparung der Heizkosten beigetragen.

Beim Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz 2013“, den das Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gemeinsam mit dem beim Deutschen Institut für Urbanistik angesiedelten Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz durchgeführt hat, wurden insgesamt 138 Beiträge in drei unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Die Hansestadt Lübeck hat sich mit dem Projekt „Optimierung der Heizungsanlagen durch gering investive Maßnahmen“ in der Kategorie „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“ beworben. In dieser Kategorie gab es 27 Bewerber, aus denen drei Gewinner ausgewählt wurden. Weitere Informationen zum Wettbewerb sowie Fotos von der Veranstaltung und vom ausgezeichneten Projekt unter http://klimaschutz.de/kommunen/wettbewerbe/wettbewerb-kommunaler-klimaschutz/wettbewerb-2013.html.

Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jürgen Becker, gratulierte den Preisträgern: „Kommunen, die Klimaschutzstrategien erarbeiten und in Klimaschutzmaßnahmen investieren, gestalten ein lebenswertes und zukunftsfähiges Umfeld für ihre Bürgerinnen und Bürger. Dies haben die neun Gewinnerkommunen, die wir heute auszeichnen, erkannt. Ihre innovativen und erfolgreichen Klimaschutzprojekte inspirieren uns und viele Kommunen zum Klimaschutz vor Ort“. +++