Veröffentlicht am 24.01.2013

Auf dem Fahrrad durch die essbare Stadt

Bürger arbeiten in der ZukunftsWerkStadt - Neue Möglichkeiten für ein leises Lübeck

Was wäre, wenn die Lübecker alle ihre Ideen für ein leises und klimafreundliches Lübeck in einen Topf werfen könnten und daraus konkrete Projekte für die Stadt entstehen würden? Gibt es nicht? Gibt es doch!

Um nachhaltiger und damit zukunftsfähiger zu werden, brauchen Städte und Kommunen neue Ansätze für CO2-neutrale und energieeffiziente Strukturen. Das erfordert zum einen die Anstrengung von Forschung und Wissenschaft: Sie liefern Ansätze und Entscheidungsgrundlagen für den notwendigen Wandel hin zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Zum anderen sind Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, sich einzubringen und den Wandel mitzugestalten. Dieser Gedanke steht im Mittelpunkt der Initiative ZukunftsWerkStadt. Sie ist ein Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Lübeck hat mit dem Thema „Ein leises und klimafreundliches Lübeck“ gewonnen und im letzten Jahr Bürger zum ersten Lübecker Zukunftsforum ins Rathaus eingeladen. Daraus haben sich vier Arbeitsgruppen gebildet, die konkrete Projekte zu den Themen Stadtplanung, Mobilität, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit und behördliche Kontrollmaßnahmen erarbeiten.

Erste Ideen werden bereits umgesetzt. Ein Projekt beschäftigt sich mit dem umstrittenen Thema „Elterntaxis“. Vor Grundschulen und Kindergärten entstehen zu Unterrichtsbeginn und -ende oft lange Autoschlagen, damit die Eltern das gute Gefühl haben, dass ihre Kinder sicher durch den Lübecker Stadtverkehr das Ziel erreichen. Sowohl für betroffene Anwohner, als auch für Eltern, sollen Lösungen entwickelt werden. Eine Grundschule in St. Jürgen plant gemeinsam mit der AG Mobilität einen Modellversuch. So wird z. B. die Errichtung einer alternativen „Haltestelle“ von der aus die Schüler mit Schülerlotsen zur Schule gehen, diskutiert.

Auch für Radfahrer gibt es Ideen. So wird diskutiert, die Ratzeburger Allee zur Fahrradautobahn umzugestalten. Vorbild ist Kopenhagen, wo sog. Radschnellwege gut angenommen werden. Konkret müssten Autospuren für einen breiten Radfahrstreifen zurückgebaut werden. Dieses hätte neben der Freude an zügigem Fortkommen per Rad den Vorteil, dass Radfahrer vom Kfz-Verkehr ständig gesehen werden und nicht durch Bäume oder Grünstreifen vom Verkehr getrennt sind. Das reduziert auch die Unfallgefahr bei Straßen – und Grundstückseinfahrten.

Ein weiteres Beispiel, das auf große Begeisterung trifft, ist das Projekt „Essbare Stadt“. Hier werden Stadtgestaltung, Umweltschutz und Bürgerbeteiligung verknüpft. Grünflächen sollen für eine gemeinsame und schmackhafte Bewirtschaftung genutzt werden. Aber auch eine interaktive Wissensbörse entsteht. Darin werden nützliche Tipps zu Wildkräutern, zum Gärtnern, aber auch Rezepte zum Einwecken und Kochen zu finden sein.

Wer sich an der ZukunftsWerkStadt Lübeck beteiligen möchte, ist eingeladen, an den nächsten Treffen der Arbeitsgruppen am Dienstag, 29. und Mittwoch, 30. Januar teilzunehmen.

Nähere Informationen gibt es unter www.hanse-trifft-humboldt.de unter dem Thema ZukunftsWerkStadt. +++

Quelle: Wissenschaftsmanagement der Hansestadt Lübeck