Veröffentlicht am 11.07.2012

Schäden an der Bahnhofsbrücke durch „Betonkrebs“

Aufgrabungen brachten erste Erkenntnisse – Experten erarbeiten Sanierungskonzept

Die angekündigten Aufgrabungen an der Bahnhofsbrücke, um die Ursache für die aufgetretenen Fahrbahnschäden zu ergründen, haben gestern, 10. Juli, sowie in der Nacht vom 10. auf den 11. Juli stattgefunden. Dies teilt der Bereich Stadtgrün und Verkehr mit. Die Untersuchungen waren notwendig, nachdem vergangene Woche im Bereich des vorstadtseitigen Fahrbahnübergangs auf der Bahnhofsbrücke Absackungen auf der stadteinwärts führenden Fahrspur festgestellt worden waren.

Es konnte festgestellt werden, dass in den letzten Jahren unterhalb des Asphalts die sogenannte Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR) eingetreten ist. Bei der AKR, auch bekannt als „Betonkrebs“, wird der Beton durch eine chemische Reaktion zwischen dem alkalischen Zement und saurem Kies von einem tragfähigen Baustoff zu Schotter zersetzt. Dadurch wurde auf der Bahnhofsbrücke der Beton der Fahrbahnplatte massiv beschädigt und es kam zu Auswaschungen, die letztlich den Asphalt nachsacken lassen. Auslöser der AKR ist das Eindringen von Wasser in das Bauwerk, das zum Beispiel durch eine defekte Abdichtung sickern kann. Bei der Bahnhofsbrücke (Baujahr 1907, Umbau 1959) ist nie eine richtige Abdichtung eingebaut worden, insofern hat sie die Erwartungen an ihre Standzeit gut erfüllt.

Die Fachleute vom Brückenbau haben sich ein Bild von den vorhandenen Schäden gemacht und erarbeiten derzeit ein Konzept für eine Sanierung, deren Umsetzung in den nächsten Wochen zu weiteren Sperrungen und Behinderungen führen kann. Die Aufgrabung wurde zunächst provisorisch wieder geschlossen, um den Verkehr freigeben zu können.+++