Veröffentlicht am 01.11.2010

Nordische Filmtage Lübeck im Kolosseum

Klangkunst-Konzert im Kolosseum krönt Premiere von „Zwiebelfische“

Im Anschluss an die Premiere des deutschen Dokumentarfilms „Zwiebelfische – Jimmy Ernst, Glückstadt/New York“ von Christian Bau und Artur Dieckhoff am Donnerstag, 4. November, um 19.45 Uhr im Lübecker Kolosseum gibt die Komponistin des Films, Ulrike Haage, ein Klavierkonzert. Moderiert wird die Veranstaltung von Prof. Franz Danksagmüller von der Musikhochschule Lübeck, teilte die Gemeinnützige mit.

Der Dokumentarfilm „Zwiebelfische“ (Deutschland 2010, Farbe, 58 Minuten) verbindet auf faszinierende Weise die Geschichte der einst berühmten Fremdsprachen-Druckerei Augustin in Glückstadt mit dem Schicksal der Familie des Malers Max Ernst. Jimmy Ernst, der Sohn von Max Ernst und der jüdischen Kunsthistorikerin Lou Straus, findet 1935 Unterschlupf in Glücksstadt. Die Familie Augustin nimmt trotz massiver Anfeindungen den 15Jährigen als Schriftsetzerlehrling bei sich auf und ermöglicht ihm 1938 die Ausreise in die USA. (Buch und Regie: Christian Bau, Arthur Dieckhoff; Kamera: Barbara Metzlaff, Jörn Staeger; Montage: Maria Hemmleb; Musik: Ulrike Haage; Sprecher: Burghart Klaußner, Verena Reichhardt).

Ulrike Haage gilt als eine der bekanntesten Klangkünstlerinnen Deutschlands. Sie studierte an der Hamburger Musikhochschule und wurde 2003 als jüngste und einzige Frau mit dem Deutschen Jazzpreis ausgezeichnet. Ulrike Haage begleitete Theater- und Hörspielproduktionen mit Meret Becker, Monica Bleibtreu, Gottfried John und Hanns Zischler. In den achtziger Jahren verbuchte sie als Mitglied der Pop-Band „Rainbirds“ Erfolge auf dem Plattenmarkt. Ihre erste Filmmusik komponierte sie 2006 für Hans-Christian Schmids „Requiem“. Über Ulrike Haages Musik schreibt der Musikkritiker Klaus Hübner: „Die Pianistin und Komponistin Ulrike Haage holt verborgene Klänge ans Licht – für den Moment und für die Ewigkeit.“

Für ihre Musik zum Film „Zwiebelfische – Jimmy Ernst, Glückstadt/New York“ von Christian Bau und Arthur Dieckhoff entlockt Ulrike Haage den Saiten des Flügels neben klassischen auch ganz ungewöhnliche Töne, wodurch sich eine einzigartige Klangwelt entfaltet. Im Anschluss an das Konzert gibt es im Foyer ein Gespräch mit der Künstlerin und den Regisseuren des Films, das Prof. Franz Danksagmüller moderiert.

Der Eintritt kostet 7,50 Euro (online Nordische Filmtage Lübeck oder Abendkasse). +++