Veröffentlicht am 29.03.2010

Vorstellung des neuen Reitwegenetzes in der Grönauer Heide

Pferde müssen Kopfnummern tragen, sozusagen „Autokennzeichen“ für Vierbeiner

Naturschützer und Reiter haben sich auf ein Reitwegenetz in der Grönauer Heide geeinigt. Die Naturschutzbehörde der Hansestadt Lübeck hat insgesamt 2,5 km Reitwege im Naturschutzgebiet „Grönauer Heide, Grönauer Moor und Blankensee“ ausgewiesen. Im Gegenzug verpflichten sich die Reiter, diese Reitwege zu unterhalten und die zugelassenen Wege nicht zu verlassen. Finanziert wird die Maßnahme durch das Land Schleswig-Holstein.

Bei dem Pressetermin am heutigen Montag haben Umweltsenator Thorsten Geißler und die kommissarische Leiterin des Bereichs Naturschutz Dr. Ursula Kühn die neuen Reitwege gemeinsam mit weiteren Beteiligten vorgestellt. Sie sind das Ergebnis eines langen Abstimmungsprozesses zwischen Reitern, dem ehrenamtlichen Naturschutz und den Naturschutzbehörden. Für den Naturschutz ist die Herstellung der Reitwege bereits jetzt eine Erfolgsgeschichte. Umweltsenator Geißler: „Es gibt keine Reiter mehr, die außerhalb der zugelassenen Reitwege reiten. Und es ist uns gelungen, das Naturschutzgebiet für eine weitere Nutzergruppe zu öffnen und Verständnis für die Belange der Natur zu wecken, ohne dass es zu Schäden im Naturschutzgebiet gekommen ist.“

Bereichsleiterin Dr. Kühn ergänzt: „Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir als Naturschutzbehörde zusammen mit den ehrenamtlichen Naturschützern zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen. Wir boten den Reitern des Reitvereins Groß Grönau und des Pensionsstalles Bothmann in Blankensee an, Reitwege in der Grönauer Heide nicht nur zu tolerieren, sondern sie aktiv zu planen und auch zu finanzieren. In der Folge wurde eine „Reitwegegestattungsvereinbarung“ entwickelt und mit allen Beteiligten abgestimmt. In der Gestattungsvereinbarung ist unter anderem geregelt, dass die Reiter die Reitwege nicht verlassen dürfen und die Wege unterhalten müssen. Darüber hinaus haben sich die Reiter bereit erklärt, die Trennung der Reit- und Wanderwege durch Findlinge zu übernehmen. Außerdem müssen ihre Pferde Kopfnummern, sozusagen „Autokennzeichen“ für Pferde tragen. Wird diese Vereinbarung durch die Reiter nicht mehr eingehalten, dann müssten die Reitwege wieder eingezogen werden. Wir gehen aber davon aus, dass sich die Reiter vorbildlich verhalten und das Naturschutzgebiet nicht geschädigt wird.“ +++