Lübeck und Hamburg unterzeichnen Wasserlieferungsvertrag

Veröffentlicht am 28.07.2006

Lübeck und Hamburg unterzeichnen Wasserlieferungsvertrag

Lübeck und Hamburg unterzeichnen Wasserlieferungsvertrag

060607R 2006-07-28

Die Hansestadt Lübeck bezieht künftig rund ein Drittel ihres Trinkwasserbedarfs von den Hamburger Wasserwerken (HWW). Die Stadtwerke Lübeck (EWL) und die HWW haben heute Vormittag im Lübecker Rathaus einen entsprechenden Liefervertrag unterzeichnet. Hierin verpflichten sich die Hamburger Wasserwerke im ersten Schritt zur Lieferung von 3,2 Millionen Kubikmeter Trinkwasser an die Hansestadt. In der endgültigen Ausbaustufe ist die Lieferung von bis zu fünf Millionen Kubikmeter Wasser vorgesehen. Gefördert wird das Wasser in Schleswig-Holstein im Wasserwerk Großhansdorf der HWW aus Grundwasserleitern im Einzugsgebiet der Trave. Von dort wird es über eine etwa 35 Kilometer lange Trinkwasserleitung nach Lübeck transportiert.

Der Beginn der Wasserlieferung ist für 2009 geplant. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zunächst 30 Jahren. Ein Vertrag, den sowohl die Hamburger als auch die Lübecker Seite als „Win-Win-Situation“ bezeichneten. So sagte Bürgermeister Bernd Saxe vor der eigentlichen Vertragsunterzeichnung übereinstimmend mit Hamburgs Umweltsenator Dr. Michael Freytag: „Der Vertrag ist ein weiterer Beleg für die enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Städten; ein Abschluss, von dem beide Seiten profitieren.“

Kurt Kuhn, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck, und Dr. Michael Beckereit, Geschäftsführer der HWW, betonten, dass der Trinkwasserbezug nicht nur ein Meilenstein in der Zusammenarbeit der beiden Hansestädte bedeute, sondern handfeste Vorteile für die Verbraucher in Lübeck biete: Die Wasserlieferung durch die HWW sei eine beispielhafte Zusammenarbeit im Sinne der Kunden. „Sie sichert eine langfristige und preisgünstige Wasserversorgung der Hansestadt Lübeck und berücksichtigt darüber hinaus ökologische Aspekte, denn wir nutzen bereits vorhandene Ressourcen in Schleswig-Holstein, statt neue zu erschließen“, hoben Kuhn und Beckereit hervor.

Hintergrundinformationen zum Wasserlieferungsvertrag zwischen Hamburger Wasserwerke GmbH und Energie und Wasser Lübeck: Für die Belieferung Lübeck werden vom Wasserwerk Großhansdorf ausgehend eine etwa 35 Kilometer lange Leitung DN 600 durch den Landkreis Stormarn verlegt, die in Lübeck-Schönböcken (Umgebung der BAB Anschlussstelle Lübeck-Moisling) an das Netz der EWL herangeführt wird. Aus Gründen der technischen Optimierung wird vor der Einbindung in das Lübecker Netz ein Behälter von 4000 Kubikmetern Inhalt gebaut, aus dem das Wasser mit entsprechenden Pumpen in das dortige Netz gedrückt wird.

Das nach Lübeck zu liefernde Trinkwasser wird im Wasserwerk Großhansdorf gewonnen und aufbereitet. Das Einzugsgebiet dieses Werkes liegt vollständig in Schleswig-Holstein, seine Fassung Nord fördert aus Grundwasserleitern im Flussgebiet der Trave. Mit dem Projekt wird also Grundwasser aus Schleswig-Holstein aufbereitet und verbraucht. Die vereinbarte Lieferung von 3,2 Millionen Kubikmetern pro Jahr wird Anfang 2009 aufgenommen. Ab dem Jahr 2013 wird EWL 4,2 Millionen Kubikmeter pro Jahr abnehmen.

Wegen des engen Zeitplanes für die Realisierung bis Anfang 2009 sind die Vorplanungen für das Projekt bereits aufgenommen worden. Ein schwieriger Punkt wird die Trassenfindung mit den entsprechenden öffentlich-rechtlichen und privaten Genehmigungen sein.

Die Bauzeit ist auf zwei Jahren geplant, das heißt Anfang 2007 wird die Vergabe für den Bau erfolgen. Der Vertrag mit EWL hat eine Laufzeit von zunächst 30 Jahren, ist jedoch auf Dauer angelegt. +++