Lübecker Trickfilmer: 3. Platz beim Menschenrechts-Filmpreis

Veröffentlicht am 09.12.2002

Lübecker Trickfilmer: 3. Platz beim Menschenrechts-Filmpreis

Lübecker Trickfilmer: 3. Platz beim Menschenrechts-Filmpreis

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Die jugendlichen Lübecker Filmemacher Lena Kling, Julian Junghans und Christopher Arendt haben am vergangenen Sonnabend, 7. Dezember, den 3. Preis beim Deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2002 in der Amateurwertung gewonnen. Die Filmemacher aus dem Medienzentrum Lübeck des Kinder- und Kulturhauses Röhre (eine Einrichtung der Hansestadt Lübeck) hatten ihren Trickfilm “Die Versöhnung” eingereicht. In diesem Beitrag geht es um alltägliche Gewalt unter Jugendlichen und die Reaktion der Erwachsenen darauf, die sich selten die Mühe machen, sich mit den Hintergründen auseinanderzusetzen.

In der mit 550 Besuchern ausverkauften Nürnberger Tafelhalle wurde am Sonnabend zum dritten Mal der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis verliehen. Während im Profibereich ausschließlich Fernsehproduktionen ausgezeichnet wurden, standen im Amateurbereich insbesondere Jugendproduktionen im Vordergrund.

Die Jury lobte die Lübecker Produktion: “Weitab von der großen Weltpolitik zeigen die 11- bis 13jährigen Szenen eigener alltäglicher Gewalterfahrung, die uns Erwachsene mitunter an vergangene und aktuelle politische und kriegerische Konflikte erinnern. In liebevoll gezeichneten Szenen machen sie dem Zuschauer bewußt, daß Menschenrechte bereits im Kleinen beginnen, beim täglichen Umgang der Menschen miteinander: Ein dunkelhäutiges Kind wird von einem Klassenkameraden gehänselt und geschlagen. Doch weder Lehrerin, Pfarrer noch der Polizeibeamte können dem ein Ende setzen. Exemplarisch vertreten diese drei Personen Institutionen, die in unserer heutigen Gesellschaft gewisse Werte und Regeln des sozialen Zusammenlebens vermitteln, für Autorität, Recht und Gerechtigkeit stehen. Anstatt aber nach den Ursachen des Konflikts zu fragen, bieten sie nur pauschale Antworten auf die Streitereien, ohne zu einer wirklichen Lösung beizutragen.”

Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis wird von amnesty international, missio, Pro Asyl, dem Deutschen Institut für Menschenrechte, den evangelischen und katholischen Medienzentralen Bayerns, der Stadt Nürnberg, dem Nürnberger Menschenrechtszentrum, dem Kirchlichen Entwicklungsdienst Bayern und der Missionszentrale der Franziskaner ausgeschrieben. In der Ausschreibung Anfang des Jahres wurde dazu aufgefordert, Menschenrechtsverletzungen, aber auch “Lichtblicke” filmisch zu erfassen. Es wurden 121 Profi- und 45 Amateur-Produktionen eingereicht.

“Eindringlich und oft erschütternd geben die Filme Einblick in Lebensumstände und Milieus, die sonst verborgen blieben”, beschreibt Bundestagspräsident Wolfgang Thierse den besonderen Charakter der Menschenrechts-Filme. Thierse hat die Schirmherrschaft für den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis übernommen. +++