Jungholz weicht sonnigen Wiesen im Naturschutzgebiet Wakenitz

Veröffentlicht am 07.02.2002

Jungholz weicht sonnigen Wiesen im Naturschutzgebiet Wakenitz

Jungholz weicht sonnigen Wiesen im Naturschutzgebiet Wakenitz

020113L 2002-02-07

Ab Montag, 18. Februar, werden in Eichholz rund um das Teufelsmoor und zwischen den Bahngleisen kleinere Gehölze beseitigt. Diese Aktion wurde vom Bereich Naturschutz und dem zuständigen Landesfachamt initiiert und dient dazu, den dortigen Trockenrasen wieder “Luft zum Atmen” zu geben. Das Jungholz weicht somit sonnigen Wiesen im Naturschutzgebiet Wakenitz.

Trockenrasen sind eigentlich das Werk von Menschen. Sie entstanden durch die Rodung von Eichenwäldern mit anschließender Beweidung oder Nutzung als Ackerfläche. Wegen der Trockenheit und der Nährstoffarmut des Sandbodens treten hier spezialisierte, zierliche Gräser und Kräuter an die Stelle üppiger Grünlandvegetation. Die Tockenrasen zeichnen sich daher durch eine geringe und niedrige, aber sehr artenreiche Pflanzendecke aus. Besonders auffällig sind die rosa blühende Grasnelke und über offenen Böden kleine silbrige Grasbüschel, das Silbergras. Wegen ihres warmen Klimas und des Blütenreichtums, sind Trockenrasen ausgesprochen wertvolle Tierlebensräume. Unter anderen werden dort Feuerfalter, Sandbienen und Warzenbeißer beobachtet.

Eine Beweidung der Trockenrasen ist heute nicht mehr rentabel. So können auf offenen Böden Gehölzsamen aus benachbarten Flächen fallen und keimen. Der entstehende Baum ändert das Mikroklima der Fläche. Der Boden wird beschattet, dadurch sinkt die Verdunstung - das Kleinklima wird kühler und feuchter und andere, häufigere Pflanzen und Tiere als die eigentlich dorthin gehörenden siedeln sich an. Da Trockenrasen landesweit sehr seltene Biotope sind, versucht der Naturschutz, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Deswegen werden kleinere Gehölze unter fünf Metern Höhe der Baumarten Eiche, Birke, Zitterpappeln und auch Kiefern, soweit vorhanden, gefällt und abtransportiert. Landschaftsbildprägende Bäume, auch kleinere als fünf Meter, sollen stehenbleiben.

Die Fällarbeiten werden von dem zuständigen Förster Manfred Vesper durchgeführt. +++