Entsorgungsbetriebe: Plakate gegen Gedankenlosigkeit

Veröffentlicht am 28.10.1999

Entsorgungsbetriebe: Plakate gegen Gedankenlosigkeit


990812L 28. Oktober 1999

Sicher, jeder Hund muß mal. Doch mitten auf Gehwegen, Straßen oder gar Kinderspielplätzen und in öffentlichen Anlagen? Im Durchschnitt hinterläßt jeder der rund 6800 angemeldeten Lübecker Hunde 300 g Kot. Pro Tag. Das sind über zwei Tonnen täglich! Die Lübecker Stadtreiniger kämpfen täglich gegen den Hundedreck in der Hansestadt . Dennoch nimmt die Verschmutzung öffentlicher Bereiche durch Hundekot ständig zu. Die Entsorgungsbetriebe Lübeck gehen nun einen neuen Weg, um auf Probleme wie eben Hundekot aufmerksam zu machen. Drei Fahrzeuge, ein Spül- und ein Sperrmüllwagen sowie eine Kehrmaschine, wurden mit drei verschiedenen großformatigen Plakaten beklebt, um die Bürgerinnen und Bürger auf die drei Themen Hundekot, Abwasserreinigung und wilde Müllablagerung aufmerksam zu machen.

So wird auf einem Plakat an die Hundehalterinnen und -halter appelliert, Lübecks Gehwege, Straßen und Anlagen sauber zu halten. Dazu sollten Hunde nicht unbeaufsichtigt frei laufen gelassen werden und Frauchen oder Herrchen darauf achten, daß ihr Hund sein “Geschäft” nur an geeigneten Stellen verrichtet. Daß der verantwortungsbewußte Hundebesitzer nicht ohne Kot-Sammelgerät Gassi geht, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Eine einfache Tüte reicht meistens schon, um den “Haufen” wieder wegzunehmen.

Hundekot-Entsorgungssysteme gibt es in Lübeck am Holstentorplatz/Ecke Possehlstraße und am Mühlentorteller/Ecke Hüxtertorallee. Für 50 Pfennig erhalten Hundehalterin und -halter Pappschaufel und Tüte. Ein weiterer Automat mit Hundekotentsorgungsbeuteln steht in der Alsheide/Ecke Engelswisch. Die Beutel können nach Gebrauch in den Abfalleimern entsorgt werden.

Die Belastung des Abwassers durch Stoffe, die dort eigentlich nicht eingeleitet werden dürften, stellt ein weiteres Problem dar und wird auf dem zweiten Plakat beschrieben. Die Entsorgungsbetriebe errichten, erneuern, betreiben und unterhalten das Lübecker Kanalnetz sowie die Klärung der Abwässer in den Kläranlagen. Das alles kostet viel Geld und große Anstrengungen. Dennoch leiten immer wieder Haushalte gedankenlos Abfälle in die Kanalisation. Verstopfungen, Ablagerungen, Geruchsbelästigungen und Rattenbefall können die Folge sein. Die Entsorgungsbetriebe appellieren daher, Abwasserbehandlung nicht mit Abfallentsorgung zu verwechseln.

Viele eingeleitete Stoffe können nur mit zusätzlichem Aufwand aus dem Abwasser herausgeholt und beseitigt werden. Aber Kläranlagen können nicht alle Abwasserprobleme lösen: aggressive Reinigungsmittel und Schadstoffe wie Lösungsmittel, Farbreste oder Desinfektionsmittel stören den Klärprozeß. Die Entsorgungsbetriebe bitten daher eindringlich, das Abwasser und damit den gesamten Wasserkreislauf von schädlichen Stoffen freizuhalten. Nur dann können das Zentralklärwerk und die drei weiteren Lübecker Klärwerke weiterhin die Abwässer reinigen und damit einen wirksamen Schutz der Gewässer, der Trave, der Lübecker Bucht, der Ostsee und damit der Umwelt insgesamt, gewährleisten.

Große Probleme bereiten den Entsorgungsbetriebe die Ablagerungen von “wildem Müll” in und rund um Lübeck. Auf dem dritten Plakat wird darauf hingewiesen, daß illegale Müllablagerung nicht nur die Landschaft verschandelt, sondern die Umwelt belastet. Die Entsorgung dieses Mülls kostet zusätzlich Geld und wird letztlich von allen Einwohnerinnen und Einwohnern über die Müllgebühren bezahlt. Das muß nicht sein!

Die Entsorgungsbetriebe Lübeck holen auf Anforderung Kühlgeräte, Sperrgut oder Sonderabfälle ab. Entsprechende Sperrgutkarten gibt es beispielsweise in den Stadtteilbüros Fackenburger Allee und Travemünde, bei den Entsorgungsbetrieben in der Malmöstraße, aber auch bei den Fahrern der Müllfahrzeuge. Die genauen Abholtermine teilen die Entsorgungsbetriebe den Bürgerinnen und Bürgern rund eine Woche vor der Abfuhr schriftlich mit. Den vorher angemeldeten Sperrmüll oder beispielsweise den ausgedienten Kühlschrank sollten die Bürger am Abfuhrtag bis 6 Uhr morgens an den Straßenrand gestellt haben. Auch Schadstoffe werden direkt vor der Haustür abgeholt. Eine weitere Möglichkeit zur Entsorgung von Abfällen bieten die Recyclinghöfe, bei denen die Bürgerinnen und Bürger Lübecks ihre Abfälle gegen eine geringe Gebühr abgeben können.

Weitere Fragen zu Hundekot, Müllentsorgung und Abwasser beantworten gerne auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe Lübeck unter der Telefonnummer (0451) 122-70 44. +++