Veröffentlicht am 29.06.1999

Neue Ausstellung erinnert an Zwangsarbeit in Lübeck

Neue Ausstellung erinnert an Zwangsarbeit in Lübeck

Eine neue Dauerausstellung in der Geschichtswerkstatt Herrenwyk ist dem Schicksal von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern während des zweiten Weltkrieges in Lübeck gewidmet. Die Ausstellung mit dem Titel "Ich erinnere mich nur an Tränen und Trauer ..." wurde am Dienstag, 29. Juni, eröffnet.

Vor zwei Jahren trug sich Elena Mogilnaja aus der Ukraine stellvertretend für alle Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges in Lübeck zur Zwangsarbeit eingesetzt waren, ins Goldene Buch der Hansestadt Lübeck ein. Sie war zur Eröffnung der Sonderausstellung "Ich erinnere mich nur an Tränen und Trauer ... - Zwangsarbeit in Lübeck 1939 bis 1945" in den Räumen der Geschichtswerkstatt 1997/98 nach Lübeck zurückgekehrt.

"Damals ahnte noch niemand von uns, daß dieses Thema heute von solcher Aktualität und Brisanz sein würde", sagte der Leiter der Geschichtswerkstatt, Dr. Wolfgang Muth. Die Frage der Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter beschäftige Politik und Öffentlichkeit nun schon seit Monaten. "Dies allein unterstreicht schon die große Bedeutung des Themas".

Die Forschungsergebnisse des Historikers Christian Rathmer werden nun als ständige Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Lübecks Kultursenator Ulrich Meyenborg eröffnete die Ausstellung und stellte die gleichnamige Dokumentation vor, in der mit vielen Fotos, Dokumenten und Zeitzeugenaussagen das Leben der Betroffenen dargestellt wird. Christian Rathmer sprach zur aktuellen Diskussion um die Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter/innen. Eingerahmt wurden die Beiträge von einer Lesung aus Briefen, die ehemalige Zwangsarbeiterinnen an die Geschichtswerkstatt geschrieben hatten - vorgetragen von Schauspielerin Antje Birnbaum vom Theater Lübeck.

Die Ausstellung ist ab sofort freitags von 14 - 17 Uhr, sonnabends und sonntags von 10 - 17 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt kostet zwei, ermäßigt eine Mark. Anmeldungen für Gruppen und Schulklassen sind unter der Telefonnummer (0451) 30 11 52 möglich.

Der Katalog zur Ausstellung ist für 15 Mark in der Geschichtswerkstatt und im Burgkloster erhältlich. +++