Vorlage - VO/2023/12720  

Betreff: Schulstatistik der allgemeinbildenden Schulen der Hansestadt Lübeck 2023/24
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Monika Frank
Federführend:4.401 - Schule und Sport Bearbeiter/-in: Alvarez Fischer, Christiane
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Schul- und Sportausschuss zur Kenntnisnahme
18.01.2024 
5. Sitzung des Schul- und Sportausschusses zur Kenntnis genommen / ohne Votum   
Hauptausschuss zur Kenntnisnahme
23.01.2024 
8. Sitzung des Hauptausschusses zur Kenntnis genommen / ohne Votum   
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Kenntnisnahme
25.01.2024 
5. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck in der Wahlperiode 2023 - 2028 zur Kenntnis genommen / ohne Votum   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Schulstatistik_2023_24_

Beschlussvorschlag

Seit 1986 wird der Bürgerschaft eine jährliche Fortschreibung der aktuellen Schüler:innen-zahlen an den allgemeinbildenden Schulen vorgelegt. Die Schulstatistik ist ein Baustein der Bildungsberichterstattung der Hansestadt Lübeck.


Begründung

Schulstatistik Allgemeinbildende Schulen 2023/24

Die wichtigsten Entwicklungen auf einen Blick

Die Schulstatistik stellt eine jährliche Erhebung relevanter Schuldaten dar. Zum einen bieten die Daten die Grundlage für die möglichst gerechte Verteilung von Ressourcen. So werden beispielsweise Personalressourcen in den Sekretariaten oder der Schulsozialarbeit auf dieser Basis verteilt und Schulbudgets individuell berechnet. Zum anderen dienen die Erhebungen dem Monitoring, also der Beobachtung der Zahlen über mehrere Jahre, um eventuellen Steuerungsbedarf aufzuzeigen.

Die Erhebung für die Schulstatistik der Hansestadt Lübeck 2023/24 erfolgte mit dem Stichtag 29.09.2023.

Aktuell besuchen 20.624 Schüler:innen allgemeinbildende Schulen in Trägerschaft der Hansestadt. Der Vergleich der Schüler:innenzahlen über die Jahre zeigt einen stetigen Zuwachs seit 2021/22. In den letzten Jahren wurden zunehmend mehr Kinder in die Grundschule eingeschult. Auch die weiterführenden Schulen und Förderzentren verzeichnen Zuwächse.

Ein großer Teil des Zuwachses ist durch die Beschulung von Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine zu erklären. Die Zahl der Schüler:innen in der DaZ-Basisstufe ist im Vergleich zum Vorjahr zwar gesunken, aber immer noch deutlich über dem Niveau der letzten Jahre (627 Schüler:innen). Die DaZ-Schüler:innen der Basisstufe des letzten Schuljahres sind vermutlich inzwischen in die Regelklassen gewechselt. So sank die Zahl der DaZ-Kinder in den Grundschul-Basisklassen um rund 80 Kinder, in den Regelklassen werden gleichzeitig über 300 Kinder zusätzlich unterrichtet. Der in der Schulentwicklungsplanung[1] prognostizierte Raumbedarf ist hier bereits deutlich sichtbar.

Die Verteilung der Übergänge auf die weiterführenden Schulformen zur 5. Klasse ist weiterhin stabil, so dass sich die steigenden Schüler:innenzahlen voraussichtlich sowohl auf die Gymnasien (44 % der Anmeldungen) als auch die Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe (38 %) auswirken werden. Allerdings befindet sich der erste G9-Jahrgang an den Gymnasien aktuell in der 10. Klasse, so dass die Gymnasien zeitnah einen zusätzlichen Raumbedarf erhalten werden. Weiterhin werden zusätzliche Räume für DaZ-Klassen benötigt, inzwischen werden DaZ-Basis-Klassen auch an sechs der sieben Gymnasien angeboten.

Auch die Zahl der Kinder mit Förderbedarf ist tendenziell wachsend (aktuell 8 % aller Schüler:innen). Die Zahl der integrativ beschulten Kinder ist seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention stark gestiegen, war zuletzt aber rückläufig. Auch die Zahl der Schüler:innen an den Förderzentren stieg. In diesem Schuljahr werden zwei Drittel der Schüler:innen mit Förderbedarf integrativ beschult. Hierbei gibt es - abhängig vom Förderbedarf - deutliche Unterschiede. Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung gilt es, diese Entwicklungen vor dem Hintergrund der Inklusionsbemühungen zu bewerten und zu berücksichtigen.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss. 5 % verlassen die Schule gänzlich ohne Abschluss. Dieser Anteil liegt auf dem durchschnittlichen Niveau der Vorjahre. Die Hilfe für diese Jugendliche ist komplex, da es sich hierbei meist um die Folge längerer, multikausaler Entwicklungen handelt.

Unterstützung erhalten Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern u.a. bei der Schulsozialarbeit und Kooperativen Erziehungshilfe. Die Schulsozialarbeit wurde in den letzten Jahren ausgebaut, so dass nunmehr alle Schulstandorte in der Trägerschaft der Hansestadt Lübeck mit Schulsozialarbeit versorgt sind. Die Verteilung der Stellen erfolgt nach den Schüler:innenzahlen und sozialdatenbezogen, um auf besondere Bedürfnisse reagieren zu können. Die Nachfrage nach Beratung durch die Schulsozialarbeit ist (vor allem bei Mädchen und Eltern) steigend. Die KEH (Kooperative Erziehungshilfe) unterstützt weiterhin besonders beim Übergang in die Schule sowie bei Schulproblemen und Absentismus.

Ganztagsbetreuung an Schule ist ein weiteres Förder- und Unterstützungsinstrument für Kinder und Familien. Gegenüber der Statistik aus dem letzten Jahr sind rund 500 Schüler:innen mehr im Ganztag angemeldet. Inzwischen besuchen 74 % der Grundschulkinder die Schulkindbetreuung. Alle Förderzentren bieten Angebote der Offenen Ganztagsschule mit verschiedenen AGs an. An der Maria-Montessori-Schule, Schule Wilhelmshöhe und Matthias-Leithoff-Schule findet zusätzlich integriert in den Ganztag ein verlässliches Schulkindbetreuungsangebot statt. Im weiterführenden Bereich sind fast alle Schulen Offene oder Gebundene Ganztagsschulen. Im Schuljahr 2023/24 werden außerdem an der Albert-Schweitzer-Schule, der St. Jürgen GGemS, der Trave-Grund- und Gemeinschaftsschule und der Julius-Leber-Schule Schülerclubs für die Klassenstufen 5 und 6 gefördert. Neben dem quantitativen Ausbau nimmt der Schulträger auch die qualitative Weiterentwicklung in den Blick. Eine Elternbefragung zur Grundschulbetreuung im Frühsommer 2023 zeigte positive Rückmeldungen für alle Standorte, insbesondere zur Struktur, dem Personal und im Bereich „Beschäftigung und freies Spiel“. Zum Teil gibt es standortspezifische Herausforderungen (wie Raumknappheit). Verbesserungsbedarfe und Optimierungsmöglichkeiten werden den Trägern der einzelnen Standorte zur Verfügung gestellt, Raumdefizite bei der Schulentwicklungsplanung berücksichtigt.

Im vergangenen Jahr wurden zahlreiche Sanierungs-, Bau- und Erweiterungsprojekte an Schulen betreut sowie für die kommenden Jahre vorbereitet. Dies betrifft Klassen- und Fachräume, Turnhallen sowie Mensa- und Ganztagsräume. Ab 2024 ist an 17 Schulen die Installation von Photovoltaikanlagen geplant. Die Hansestadt Lübeck verfolgt in der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit im FB 4 und 5, die Schule als sicheren und gesunden Lebensraum zu gestalten, in dem Schüler:innen ihre persönlichen Ziele erreichen können.

Detaillierte Informationen sind der angehängten Schulstatistik Allgemeinbildende Schulen 2023/24 zu entnehmen (siehe auch www.luebeck.de/schulstatistik).
 


[1]s. VO/2023/11931 sowie VO/2023/12318


Anlagen

1. Schulstatistik der allgemeinbildenden Schulen Schuljahr 2023/24
 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Schulstatistik_2023_24_ (3556 KB)