Veröffentlicht am 05.11.2022

Entwicklung des Gebiets Lübeck Nordwest ist herausfordernd

Expert:innen aus Architektur und Stadtplanung, Eigentümer:innen sowie interessierte Bürger:innen diskutierten Zukunftsperspektiven

Rund 140 Personen diskutierten am 4. November 2022 die Zukunftsperspektiven für die Roddenkoppel, das ehemalige Schlachthofgelände und das Struckbachtal in der Kulturwerft Gollan.

Wie soll sich das Gebiet Lübeck Nordwest zukünftig entwickeln? Darüber diskutierten Expert:innen aus Architektur und Stadtplanung, Eigentümer:innen sowie interessierte Bürger:innen am 4. November 2022. Die Hansestadt Lübeck hatte zum Zukunftsforum in die Kulturwerft Gollan geladen, um Ideen, Perspektiven und Möglichkeiten für die Roddenkoppel, das ehemalige Schlachthofgelände und das Struckbachtal öffentlich zu erörtern. Ziel war es, Anregungen und Hinweise zu sammeln, bevor die Hansestadt Lübeck die konzeptionelle Planung aufstellt, um diese im weiteren Verfahren berücksichtigen zu können.

Auf der Veranstaltung wurde klar, dass das Gebiet einen besonderen Charakter hat und einem Wandel unterliegt: Deutlich lässt sich die gewerbliche Nutzung ablesen, die teilweise in historischen Gebäuden untergebracht war beziehungsweise ist. Leerstände und Unternutzungen in einzelnen Bereichen treffen auf teilweise aktive Hafen- und Gewerbenutzungen in anderen Bereichen, die insbesondere mit der Schienenanbindung nach wie vor wichtige Funktionen erfüllen. Inmitten des Gebiets liegt die Bahntrasse Lübeck–Bad Schwartau, die im Zuge der festen Fehmarnbeltquerung an Bedeutung gewinnen wird. Auf der Roddenkoppel haben sich bereits Kultur, Freizeitangebote und neues Gewerbe etabliert, welche die vorhandene Bausubstanz mit neuen Nutzungen füllen. Für das Gelände des Schlachthofs hat der Eigentümer seine Planungen in diesem Jahr aufgenommen.

An einzelnen Thementischen entwickelten und diskutierten Expert:innen mit Bürger:innen mögliche erste Leitideen für die unterschiedlichen Teilbereiche im Gebiet Nordwest. Themen waren die Überwindung der Bahntrasse durch neue Verbindungen, die Gestaltung der Wasserkante als öffentlicher Raum mit einer Platzsituation, die Ansiedlung von geeigneten Nutzungen und die Erschließung der Roddenkoppel. Dabei sind die Rahmenbedingungen für eine Entwicklung nicht einfach – so stellen die verkehrliche Infrastruktur, der Hochwasserschutz, die Wasserwirtschaft oder die Lärmemissionen von Bahn und Gewerbe besondere Anforderungen an die Planung.

An der Veranstaltung nahmen etwa 140 Personen teil. Der Fachbereich Planen und Bauen der Hansestadt Lübeck und die beauftragten Planungsbüros steg Hamburg und ADEPT konnten zahlreiche Ideen, Anregungen und Hinweise für das weitere Verfahren aufnehmen.

Frau Senatorin Hagen zeigte sich erfreut über die öffentliche Resonanz: „Vielen Dank an die Expert:innen und zahlreichen Bürger:innen, die sich heute an dem Zukunftsforum beteiligt haben. Die Entwicklung von Lübeck Nordwest ist eine spannende Aufgabe, die uns in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren beschäftigen wird und große Potenziale für die Stadtentwicklung birgt“.

Hintergrund

Mit den Flächen nordwestlich des Wallhafens – der Roddenkoppel, dem ehemaligen Schlachthofgelände und dem Struckbachtal – beteiligt sich die Hansestadt Lübeck am Städtebauförderungsprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“. Ziel des Programms ist es, eine Entwicklungsperspektive für das Gebiet Lübeck Nordwest aufzuzeigen.

In einem transparenten Verfahren sollen grundsätzliche Entwicklungsperspektiven für einen möglichen Wandlungsprozess erarbeitet werden, der gegebenenfalls mit dem Einsatz von Städtebauförderungsmitteln umgesetzt werden könnte. Dazu werden sogenannte vorbereitende Untersuchungen durchgeführt und ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept aufgestellt, welches von der Bürgerschaft zu beschließen ist.

Bevor die Hansestadt Lübeck die konzeptionelle Planung aufstellt, sollten über das Zukunftsforum erste Ideen, Anregungen und Hinweise gesammelt werden, um diese im weiteren Verfahren berücksichtigen zu können.

Weitere Informationen zum Prozess sind online abrufbar unter www.luebeck.de/nordwest +++